Zum Ausgleich fahren wir durch die Berge zu einer Schwefelquelle, wo wir uns in warmen - und manchmal eher nicht so warmem :-) - Wasser entspannen. Abenteuerlich dann die Rückfahrt: Dunkel, neblig und Regen in den Bergen Borneos - nicht ganz einfach... Zum Glück habe ich mich inzwischen ans links Fahren gewöhnt - zu sehr vielleicht schon, meint Corinne!
(Anmerkung für alle Whisky Freunde: Das Zeug was hier so unter Whisky läuft solltet ihr mal probieren müssen! Irgendwelcher Alk mit Geschmak und Caramel - fertig ist die edle Sauce.)
In Kundasang decken wir uns an einem Strassenstand mit einigen wunderlichen Früchten ein. Durian und Rambutan erkennen wir, die anderen schmecken trotz fehlendem Namen köstlich.
(Uebrigens: Wir haben die Pension gewechselt: Einige hundert Meter weiter ist ein viel schöneres, ruhigeres und erst noch billigeres Hotel. Warum sehe ich so viel Erleichterung in den Gesichtern der Familie? :-)
Die Kinder schaffen die Wanderung jedenfalls gut - vor allem Lisas Mund ist im Dauereinsatz. (Die halbe Zeit beschwert sie sich zwar über das doofe Wandern, aber das gehört wohl dazu :-)
Montag und Dienstag verbrachten wir mit faulenzen, baden, lesen und einem Besuch im Sepilok Orangutan Zentrum. Dort wird versucht, verwaisten Orangutans die Wildniss näher zu bringen, indem sie im riesigen Waldschutzgebiet frei gelassen werden. Zweimal pro Tag gibt es dann in der Nähe der Station eine Fütterung, der man beiwohnen kann. Angeboten wird den Tieren aber nur 'langweilige' Nahrung (Bananen und Milch) in der Hoffnung, dass sie lernen, sich selbst mit leckeren Dschungelfrüchten zu versorgen und so mit der Zeit unabhängig werden.Die Fütterungen sind natürlich eine gute Gelegenheit, frei lebende Orangutans zu sehen und bilden eine Einnahmequelle für die Erhaltung des Zentrums.
Uns haben die 'Waldmenschen' (= Orang Utan) sehr beeindruckt. In ihrer ganzen Art erinnern sie uns mehr an Menschen als an Tiere - es sind wohl unsere nächste Verwandten. Zudem wirken sie überaus freundlich und sanft und bewegen sich auf eine faszinierend akrobatische Art durch den Dschungel.Leider sind die sympatischen Zotteltiere akut vom Aussterben bedroht. Es gibt sie nur auf Sumatra und Borneo, und auf beiden Inseln wird ein immer grösserer Teil ihres natürlichen Lebensraums von riesigen Palmölplantagen zerstört. Waldschutzgebiete wie hier in Sepilok, am Mount Kinabalu oder unweit am Kinabatangan Fluss scheinen die einzige Möglichkeit, den Orangutans ein Ueberleben zu ermöglichen.
Auf einer anderen Fahrt konnten wir weit weg dann nochmal eine Orangutan ausmachen, der sich hoch oben in der Krone eines Baumes sein Schlafnest baute. Wir waren aber wohl seit langem die ersten und einzigen, die einem der Tiere so nahe kamen, dass wir ihm in die freundlichen Augen blicken konnten.
In der Nacht war dann das Aufspüren von Tieren angesagt. Ein Guide versuchte, mit einer Taschenlampe im stockdunklen Wald interessante Begegnungen zu vermitteln. Wir waren erstaunt, wunderschöne Vögel auf kleinen Aestchen zu finden, wo sie - sich vor Schlangenangriffen geschützt fühlend - im Tiefschlaf verweilten. Manchmal konnte ich so nahe an die schlafenden Tiere gelangen, um richtig gute Aufnahmen zu machen.Zweimal lief uns sogar ein jagendes Malayisches Civet über den Weg: Das Tier sieht aus wie ein Leopard mit einer Dachsschnauze und gleitet absolut geräuschlos durch das Unterholz.
Ein weiteres Highlight - kann man denn die Begegnung mit dem Orangutan noch toppen? - erlebten wir an einer morgendlichen Flussfahrt.Ach ja, wir hätten ja gerne ein Krokodil gesehen, oder vielleicht sogar ein Phyton...
Als der Guide dann beim Vorbeifahren am Ufer eine Bewegung sah, und wir die Ursache näher untersuchten, war die Sensation perfekt: Eine riesige Phyton wurde gerade von einem grossen Krokodil verspeist! Das hatte vorher noch keiner hier zu Gesicht bekommen.Das Krokodil fühlte sich durch die viele Aufmerksamkeit bei seiner Mahlzeit gestört, konnte aber nicht einfach so abtauchen, weil ihm einige Meter Python aus dem Rachen hingen und seine Position deutlich anzeigten. Zu guter Letzt verschwand es tiefer in die Böschung, um seine Ruhe beim Hinunterschlingen der fetten Beute zu haben.
Wir haben unsere kleine Expedition in den Dschungel von Borneo in vollen Zügen genossen. Sehr freundliche Leute haben sich um unser Wohlergehen gekümmert und versucht, uns möglichst viel vom grossen Kinabatangan Reservat zu zeigen.
Jetzt sind wir zurück in Sepilok und erholen uns ein wenig vom früh aufstehen und spät im Wald rumhängen.Morgen fahren wir zurück nach Kina Kotanbalu, von wo wir mit dem Flieger über Kuala Lumpur nach Kota Bharu reisen werden. Auf den Perenthian Islands ist dann Baden angesagt!
Ultrafrüh aufstehen, um 4:45 am Flughafen - Flugzeug kaputt, Flug geht erst um 12:00.Ob wir heute noch einen neuen Anschlussflug von [[Malaysia/Kuala-Lumpur]] nach Kota Bharu kriegen, steht in den Sternen...
Darum gibt's hier noch einige schöne Fotos aus Borneo!
Dann bei Zeiten ins Bett.
(Ja, und dann wird noch ein anderes Mitglied unserer Familie regelmässig so bezeichnet. Das ist ja soooo gemein!)
Gestern ultrafrüh aufstehen, um 4:45 am Flughafen - Flugzeug kaputt: Statt um 6:00 soll der Flieger nach Kuala Lumpur erst um 12:00 fliegen!Es ist schwierig, irgendwelche Information zu bekommen. Rein und raus aus der Sicherheitszone. Einige Schalter später haben wir dann auch einen neuen Anschlussflug nach Kota Bharu. Nur: nach vielen Stunden am Airport rumhängen wird der Flug wieder verschoben!Das ganze also von neuem...
Dieses Spiel wiederholt sich den ganzen Tag über. 14:00, 15:45, 16:15... Anschlussflug, Fähre zu den Perenthian Islands und unsere erste Nacht dort rücken in weite Ferne. Den Flieger können wir dabei schön im Hangar gegenüber sehen.Schliesslich fliegen wir nach über 13 Stunden rumhängen auf Flughafenstühlen (dank Jasskarten ohne Koller überstanden) am Abend doch noch ab und kommen gegen Mitternacht über KL in Kota Bharu an. Nix Fähre, aber einiges Verhandeln hat uns dafür eine Uebernachtung im Renaissance Hotel auf Kosten von Malaysia Airlines eingebracht. Viele Sterne, breite Betten, ein Frühstückbuffet von gigantischem Ausmass: So was haben wir noch nicht gehabt in diesen Ferien :-)
Dass Tom gut schnorcheln kann, wussten wir ja, aber auch Lisa bewegt sich wie der sprichwörtliche Fisch im Wasser. Und da auch Corinne richtig gefallen an der Unterwasserwelt zu finden beginnt, stolpern wir geradewegs ins nächste, eher ungeplante Abenteuer: Scuba Diving!