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Gehen wie ein Ägypter

Luxor, Egypt


Hallo zusammen,

Ich bin unterdessen im Süden von Ägypten in Luxor und dachte ich will euch endlich mal schreiben wie es mir so geht und was ich erlebt habe.

Von Zürich war ich ja mit dem Zug über Wien, Budapest, Belgrad und Sofia nach Istanbul gefahren, wo ich dann, da die entsprechende Bahnlinie gerade in Reparatur ist, mit dem Bus weiter nach Aleppo in Syrien gereist bin. Ganze drei Tage hatte diese Reise gedauert und auch wenn es nicht gerade die bequemste Art des Reisens für lange Strecken ist, so war sie doch auch ein Abenteuer für sich. Zudem kann ich mich nun rühmen von zu Hause durch halb Europa und den Mittleren Osten bis nach Ägypten gereist zu sein, ohne einmal den Flieger zu nehmen... ;-))

Syrien

Der Mittlere Osten ist ja vorallem arabisch, hat aber eine sehr lange Geschichte und neben dem arabischen und vorwiegend islamischen Lebensstil auch viele Sehenswürdigkeiten aus früherer Zeit. In Syrien in der Stadt Aleppo angekommen, sammelte ich also erste Eindrücke der arabischen Kultur, besuchte die erste (von noch vielen) Moschee(n) und spazierte durch den Markt, der mir als einer der autentischsten in Erinnerung ist.

Von Aleppo bin ich dann mit Bussen und mehreren Zwischenstopps in die Hauptstadt Damaskus gefahren. Eindrücklich auf dem Weg dorthin waren das gut erhaltene Schloss Crac des Chevalier aus der Zeit der Kreuzzüge und die über eine grosse Fläche verteilten Ruinen der griechisch/römischen Wüstenstadt Palmyra. Die Altstadt von Damaskus mit ihren verwinkelten, schmalen Gassen, den schönen Moscheen, Märkten, Karavansereien, wo früher die Karavanen auf ihrer Durchreise Unterkunft fanden, und Häuser wohlhabender Familien war dann faszinierend zu erkunden und bildete den Höhepunkt der Reise in Syrien.

Interessant im Bezug auf die aktuelle Situation in der Region war ein Ausflug in den relativ kleinen, von Syrien kontrollierten Teil der Golan Höhen bei der Grenze zu Israel. Der Golan wurde 1967 von Israel besetzt und später anektiert. Syrien vordert das Gebiet seither zurück und die derzeitige Grenze wird von der UNO überwacht und kann auch nur von dieser überquert werden.

Libanon

In Damaskus hab ich dann ein "Service Taxi" (sprich: ein Taxi, das man wie einen Bus, mit anderen, die an denselben Ort wollen, teilt) in den Libanon genommen. Libanon's Hauptstadt Beirut war dann sehr "westlich" im Vergleich zu Damaskus und wird auch als das "Paris des Orients" bezeichnet. Im Zentrum hatte ich manchmal den Eindruck es werde mehr Französisch als Arabisch gesprochen, was wohl daher kommt, dass der Libanon und Syrien nach dem ersten Weltkrieg eine Zeit lang unter französischem Mandat standen.

Israel

Da weder der Libanon noch Syrien offene Grenzen zu Israel haben, musste ich, um aus dem Libanon nach Israel zu gelangen erst über Syrien nach Jordanien und von dort nach Jerusalem in Israel reisen. In der Altstadt von Jerusalem, die sehr spannend zu erkunden ist, kommen Judentum, Islam und Christentum auf engstem Raum zusammen und die Anhänger der verschiendenen Religionen leben in separaten Vierteln, aber eben doch alle in derselben Altstadt. Die Westmauer ist für das Judentum, der wohl heiligste Ort und die grenzt unmittelbar an den Felsendom und die Alaqsamoschee, welche für den Islam von grosser Bedeutung sind. Nicht weit von dort wiederum steht die Kirche an deren Stelle Jesus gekreuzigt worden sein soll und es ist eindrücklich all diese scheinbaren Gegensätze auf so kleinen Raum gedrängt zu sehen.

Ausgehend von Jerusalem habe ich dann eine Rundreise durch das Land gemacht. Im Gegensatz zu den arabischen Staaten ist Israel ein westliches Land, sehr viele Leute sprechen Englisch und viele Wegweiser sind nicht nur in hebräisch, sondern auch in Englisch, so dass es recht einfach zu bereisen ist.

Einen ersten Halt habe ich am toten Meer gemacht, welches 400m unter dem Meeresspiegel liegt und dessen Konzentration an Spurenelementen so hoch ist, dass man mühelos obenaufschwimmt. Fische oder andere Lebewesen (abgesehen von Touristen ;-)) können bei dieser Zusammensetzung allerdings nicht leben, was dem Meer wohl auch zu seinem Namen verholfen hat. In der Negevwüste im Süden von Israel habe ich dann ein paar Tage ausgespannt und bin in einem Krater, der durch Erosion entstanden ist und wunderschöne Ausblicke bietet, wandern gegangen.

In Tel Aviv und etwas nördlich davon habe ich mich mit Freunden getroffen, die ich bereits von zu Hause her kannte und mit denen ich, nebst einer guten Zeit und der Erkundung von Tel Aviv und der Region um Haifa, auch einiges an interessanten Gesprächen über die aktuelle Situation des Landes hatte. Je mehr ich über die Region und die Leute, die dort leben, wusste, desto weniger konnte ich mir eine Meinung zum Nahostkonflikt als Ganzes bilden. Weiter im Norden habe ich dann, unter anderem, noch die Stadt Akko besucht, deren Altstadt arabisch geblieben und nur der neue Teil jüdisch ist, was irgendwie absurd wirkt, aber gleichzeitig auch die eigenartig verzwickte Situation des Landes zum Ausdruck bringt.

Jordanien

Nach ein paar weiteren Tagen im Norden von Israel bin ich dann über Jerusalem zurück nach Jordanien, habe ein paar Tage in Amman verbracht und bin dann weiter in den Süden gefahren.

Sehr eindrücklich (und anscheinden Schauplatz eines Indiana Jones Filmes) sind dort die Monumente und Gräber von Petra, die in einer zerklüfteten Hügellandschaft in der Wüste liegen.

Auch im Süden Jordaniens liegt Wadi Rum, eine weite und mit Hügeln und Bergen übersäte Wüstenlandschaft, in die ich mit einer organisierten Tour einen Ausflug gemacht habe auf der wir zu einer "natürlichen", durch Erosion enstandenen, Steinbrücke gewandert sind und in einem Beduinencamp übernachtet haben.

Ägypten

Ganz im Süden Jordaniens bin ich dann mit einer Fähre über das rote Meer in den Sinai in Ägypten gefahren und habe dort ein paar Tage in dem touristischen, aber sehr relaxten, Dahab am Meer ausgespannt. Von dort bin ich weiter nach Suez, wo auch der gleichnamige Kanal ist, und man Schiffe von beachtlicher Grösse bei der Ein- und Ausfahrt aus dem Kanal beobachten kann.

Ägypten ist unter anderem berühmt für seine Bauwerke der alten Ägypter, und so habe ich die Pyramiden in Kairo besucht und bin dann mit dem Zug in den Süden nach Luxor und habe dort (oder bessergesagt hier) verschiedenste Tempel und Grabstätten gesehen. Sehr eindrücklich dabei sind die Wandmalereien und -reliefs, die mit ihren Figuren und Hieroglyphen grosse Wände und zum Teil ganze Tempel verzieren.

Von hier bin ich dann nochmals weiter in den Süden nach Aswan und habe dort in einem Ausflug bis nahe an die südliche Grenze den Abu Simbel Tempel besucht. Wobei das Spezielle daran ist, nebst dem dass der Tempel recht eindrücklich ist, dass sie ihn in den 1960er in eine höhere Lage verschoben haben, weil sie dort einen Staudamm bauten und der ursprüngliche Ort des Tempels jetzt unter Wasser steht.

Ich bin dann heute zurück nach Luxor gekommen und fliege morgen nach Dubai in den Vereinigten Arabischen Emiraten. Eigentlich schade, dass ich nicht weiter über Land/Wasser reisen kann, aber die Distanzen werden immer grösser und es ist je nach Land auch schwierig ein Visum zu bekommen.

Mir dreht sich noch etwas der Kopf vor lauter Hieroglyphen aber ich freu mich schon auf Dubai :-)

Liebe Grüsse!

permalink written by  travellight on March 8, 2009 from Luxor, Egypt
from the travel blog: Asien 2009
tagged Israel, Syrien, Libanon, Jordanien and Aegypten

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