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Auf nach Suedpatagonien

Coihaique, Chile


Coihaique, 7. Dezember, 23:00 Uhr - Eine beeindruckende Aktion war das, diese Fahrt mit dem Navimag-Schiff "Puerto Eden" nach Suedpatagonien. Chile sieht hier landschaftlich mal wieder voellig anders aus und zeigt sich in einem ganz neuen Licht. Was ein atemberaubendes Land, es wird noch mehr geboten, als man sich vorstellen kann!

Gestern bin ich am fruehen Abend in Puerto Montt eingetroffen und bis zum Boarding noch ein wenig durchs Hafenviertel Angelmo geschlendert. Da ich noch jede Menge Zeit hatte und mir nicht sicher war, wie das mit der Nahrungsversorgung auf dem Schiff aussieht, musste noch ein fangfrischer Lachs herhalten ;-) Puenktlich um 20:00 Uhr war ich dann am Kai zum Boarding. "Eh claro, es dauert noch etwas laenger, bitte warten", hiess es da natuerlich. Navimag war frueher eigentlich ein reines Frachtschiff, aber die Anzahl der Low-Budget-Reisewilligen nahm in den letzten Jahren so zu, dass es rentabel zu sein scheint, ein paar Passagierkabinen auf den Booten zu haben. Fuer runde 50 Euro bin ich auf dem rot-weissen Stahlmonster dann in eine Viererkabine eingezogen, die jedoch nur noch mit einem weiteren Passagier belegt war. Ziemlich eng und mehr zweckmaessig als schoen, aber fuer meinen Bedarf dicke ausreichend. Mit einem aufgeregten Gefuehl im Bauch habe ich auf Deck noch eine Weile auf die Abreise gewartet und mich am Anblick des Nachthimmels in der Reloncavi-Bucht und den vielen Lichtern Puerto Montts aus einer neuen Perspektive erfreut. Und dann ging es endlich los in die Dunkelheit des Pazifik, weg von den Lichtern der Stadt und zivilisiertem Festland. Aechzender Stahl, eiskalter Wind auf Deck und eifrig unherwuselnde Navimagoveralltraeger waren meine letzten Eindruecke, bevor ich mich dann ins Bett verzogen habe. Bei sanftem Geschaukel und leisem Maschinenbrummen war mir ein tiefer Nachtschlaf sicher.

Heute morgen hat mich die Neugier recht frueh wieder nach draussen getrieben. Und der erste Anblick war voellig faszinierend: Graues Nichts in alle Richtungen, als ob man durch eine Wolkenschleuse durchfaehrt. Auch der Pazifik sah voellig farblos aus. Also wieder ins Bett und blauen Himmel und klare Sicht herbeigesehnt. Nach dem Fruehstueck dann war die Aussicht schon geringfuegig besser, die Nebelwand hatte mehr Abstand vom Schiff genomme. Im Laufe des Tages klarte es dann auch noch weiter auf. Kompakte weisse Wolken auf und zwischen den vielen Inselbergen. Eine teilweise duestere und gespenstische Stimmung bei diesen Lichtverhaeltnissen. Klasse irgendwie. ...

Viel frueher als erwartet (22:00 Uhr) traf die "Puerto Eden" am Nikolausabend in Puerto Chacabuco (Region Aisen) ein. Da war ich nun, jwd bei seltsam gespenstischem Licht, und im Gegensatz zu den vorherigen Reisezielen mit wenig vorrecherchierter Etappenplanung. Mit dem Micro fuhr ich zunaechst nach Puerto Aisen und spaeter weiter nach Coyhaique, der Provinzhauptstadt der Region Aisen, um dort zu uebernachten und die Weiterreise an den Lago General Carrera, den groessten See Chiles (und nach dem Titicacasee in Peru zweitgroessten See Suedamerikas) zu organisieren. Im familiaeren Hostal Maria Ester habe ich nach zwei Fehlversuchen Unterkunft erhalten. Am Freitag vormittag habe ich gemeinsam mit Stefan (30, Deutschland) sowie Woulter und Suzanne (30, Holland) auf die Suche nach der Touristinfo gemacht, die Preise fuer einen Mietwagen abgeklaert und das Buero der Faehre nach Chile Chico aufgesucht. Alles nicht so einfach: Die Faehre war restlos ausgebucht (und faehrt auch gar nicht so oft wie mein Reisefuehrer behauptet), der Mietwagen wegen der Einweggebuehr auch zu viert viel zu teuer und die Zeit irgendwie knapp. Coihaique hat eigentlich nichts zu bieten: Alles ueberschaubar und ordentlich angelegt um die ungewoehnlich fuenfeckige Plaza, am Stadtrand schlaengelt sich der Rio Simpson unterhalb einer Felswand entlang, ansonsten alles wie man das in Chile so kennt. Wenn schon Suedpatagonien, dann bitte raus aus der Stadt und weiter rein in die urspruengliche Landschaft. Wenn schon, denn schon ;-) Wir haben uns dann dafuer entschieden, mit dem Bus ans Ostufer des Sees, nach Puerto Tranquilo zu fahren und dort noch einmal die Mietwagenoption zu checken. In Coyhaique muss man nicht lange bleiben, der Ort an sich ist nicht sonderlich spektakulaer und die eindrucksvolle Natur hat es hier ueberall. Ok, Abfahrt Samstag, 9:30 Uhr.

Fotos gibt es auch, in der Bildergalerie "Von Puerto Montt nach Suedpatagonien" (124) zu finden: http://schmusemeier.de/fotos/suedamerika/puertomontt-suedpatagonien/bildergalerie.html

permalink written by  schmusemeier on December 6, 2007 from Coihaique, Chile
from the travel blog: Chile und Argentinien 2007
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