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unterwegs nach San Pedro

Antofagasta, Chile


Viel zu früh müssen wir raus: 5:45 bringt uns das Hotel-Taxi zum Flughafen (für $10000). Wir sind noch viel zu müde, aber der Fahrer ist schon lustig aufgelegt und erzählt viel: daß wir Deutsche sind, wir mit der Anekdote belohnt, wie der Süden Chiles bevölkert werden sollte - den Chilenen habe man angeboten, dort soviel Land zu nehmen, wie sie wollten (um die Indigenos zurückzudrängen), aber die Chilenen wollten nicht, es war ihnen zu kalt dort. Darauf habe der deutsche Botschafter clever angeboten, er habe genügend Deutsche, die dort siedeln könnten. Ergebnis: Städte, die für Deutsche gebaut wurden. Unsere Fahrt entlang der Alameda wird zur Mini-Sightseeing-Tour, mit Hinweisen auf die Unis, die Moneda, die Estacion Central, usw.

Boarding am Flughafen ist etwas chaotisch, weil trotz (wegen) früher Stunde viel los ist. Zum Glück haben wir schon boarding cards bekommen, gestern in einem LAN-Büro. Um 7:15 bringt uns der Flieger (eine alte 737) nach Antofagasta, wo wir am Pazifik und mitten in der Wüste landen. Kaum ein Baum zu sehen! Per colectivo ($2000) geht's in die Stadt, wo wir gleich ein Ticket für die TurBus-Abfahrt um 10:30 nach Calama bekommen. Nur daß der Bus nicht kommt... Und als er kommt, stimmt etwas nicht (die Polizei kontrolliert alle Fahrtenschreiber und hat bei unserem etwas auszusetzen). Außerdem hat der Bus einen Motorschaden, wir müssen also wieder aussteigen und auf Ersatz warten. Das zieht sich. Besonders nervig: niemand scheint sich für den großen Überblick zuständig zu fühlen. Jedes Team aus Fahrer und Beifahrer kennt sich nur mit dem eigenen Bus aus, nie mit dem Verbleib der anderen. Auch als endlich der Ersatzbus eintrifft, zeigt niemand eine Spur von Eile, obwohl wir schon gut 1h30 Verspätung haben - das erinnert irgendwie an die DDR... Erst nach 12 kommen wir los, sind um 15:20 in Calama, wo wir wieder gleich ein Ticket für die Weiterfahrt nach San Pedro de Atacama ergattern. Die Wartezeit verbringen wir mit Einkaufen in einem Supermarkt in der Nähe (zum Zentrum ist's zu weit zu Fuß, und besonders spannend wirkt Calama wirklich nicht).

16:30 hätten wir weiterfahren sollen, doch wieder taucht kein Bus auf, weiß keiner Bescheid, bleibt nichts als unbestimmtes Warten. Wieder macht niemand Anstalten, als der Bus endlich da ist, wenigstens etwas von der Verspätung wettzumachen. Gegen 19:00 fahren wir los, so daß wir erst um 21:00 in San Pedro ankommen. Irgendwo im Dunkeln schmeißt uns der Busfahrer raus, irgendwie versuchen wir uns zu orientieren. Das wird erschwert dadurch, daß unser Footprint-Stadtplan die Straße, in der wir sind, falsch benennt, was wir in der Dunkelheit erst nach viel Herumlaufen mit schwerem Gepäck erkennen. Schließlich finden wir im Hotel Chiloé noch ein Zimmer (aber nur für eine Nacht) und Essen noch ein spätes AbendEssen im Restaurant La Casa de Piedra - ein Menu für $5000, das wirklich gut ist und in urigem Ambiente mit offenem Feuer serviert wird. Allerdings bin ich so müde, daß ich bald am Tisch einschlafe...

permalink written by  gattidimonaco on September 15, 2006 from Antofagasta, Chile
from the travel blog: Los Andes 2006
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