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Zur Stadt der goldenen Dächer
Praha
,
Czech Republic
Nachdem wir ausgeschlafen hatten, machten wir uns mit unseren Rucksäcken auf in Richtung Bushaltestelle. Von dort aus nahmen wir den Bus zu einer besseren Stelle. Während wir warteten und unser Glück weiterhin im Trampen versuchten bis der Bus kam, sprach uns eine ältere Frau an, die nicht verstand, was wir dort taten. Sie versuchte uns klarzumachen, dass wir ein Taxi nehmen müssen oder einen Bus. Einige Leute verstehen es einfach nicht, sei es aus Unwissen oder weil kulturell anders aufwuchsen. Es ist auch schon vorgekommen, dass wir von den Beifahrern ausgeschimpft worden. Manche zeigten uns den Mittelfinger oder brüllten irgendwas aus dem Auto. Auf eine Art reduziert das Trampen einen auf einen Menschen von geringerem Wert. Es ist eine Überwindung sich den vorbeifahrenden Automassen zu stellen, wenn man von fast jedem angestarrt wird. Manchmal spöttisch oder fassungslos - das entmutigt. Manchmal aber auch überrascht oder erfreut - das ermutigt. Einige sind froh darüber, dass es so etwas noch gibt. Vielen Arten von Entschuldigungen gibt es auch, z.B. wenn das Auto voll ist. Dann zucken sie die Schultern und gucken einen mit diesem entschuldigendem Blick an. Dieser kommt aber auch, wenn das Auto nicht voll ist. Dann fragten wir uns immer, wo denn das Problem war kurz anzuhalten und zumindest zu fragen.
Wieder standen wir ca. eine Stunde bis uns ein 20-jähriger Polizist mitnahm. Er ließ uns auf der A6 an einem RH raus. Somit wussten wir, dass unsere Weiterfahrt nach Prag gesichert war. Ein weiterer DHL Fahrer nahm uns mit seinem Truck bis hinter die tschechische Grenze und dann wurden wir vom vordersten Fahrer eine Autokolonne, bestehend aus fünf Autos, mit nach Prag genommen. Die Autos wurden für ein Filmprojekt dort hingefahren, sagte man uns. Der letzte, der uns mitnahm, war dann Tscheche. Er fuhr uns in die Stadt hinein und ließ uns vor einem kleinem Berg, dessen Spitze ein Museum mit Aussichtspunkt beherbergte, heraus und sagte uns, dass wir im Kunstviertel sind.
Zuerst schossen wir ein paar Fotos vom Museumsdach, dann suchten wir den ganzen Abend nach einer günstigen Schlafgelegenheit
. Wir fragten in Pensionen, Hotels und Hostels. Das günstigste war das Elf Hostel
. Wir zahlten 410 Kronen pro Nase und ließen uns dort nieder. Später verabredeten wir uns mit zwei Amerikanern aus Wisconsin und einem Schweden und gingen mit ihnen indisch essen.
Über Couchsurfing entdeckte ich ein Treffen in einer Bar zu dem ich unbedingt wollte um Locals und andere Reisende und Couchsurfingmitglieder kennenzulernen. Aber auch in der Hoffnung einen Host für die nächste Nacht zu finden, ging ich mit Saki los und trank ein paar spottbillige tschechische Gläser Bier. Und Glück gehabt: Chiara, eine nette Italienerin bot uns ihr Zuhause nahe der Innenstadt an. Wie es der Zufall will, traf ich dort auch einen anderen Host, dem ich vorher aus Deutschland eine Anfrage geschrieben, der aber noch nicht geantwortet hatte. Er was Japaner und ihm was es sehr peinlich als er uns dort sah. So peinlich, dass es mir schon wieder unangenehm wurde.
Wie lange waren wir bereits unterwegs? Diese Frage schoss mir durch den Kopf, als ich in der Bar saß. Es war, als hätte ich mein Zeitgefühl verloren. "Vier Tage?", dachte ich. "Die Hälfte", wurde mir von Saki als Antwort gegeben. Ich konnte es nicht fassen. Zeit muss relativ sein.
Am nächsten Tag fuhr Saki mit einer Australierin, die sie am Vortag in der Bar kennengelernt hatte zu einem Schloss aus Knochen, eine Stunde entfernt von Prag.
Ich hingegen erkundete die Prager Innenstadt und war von ihr begeistert. Viele Touristen, aber eine schöne Stadt mit vielen bunten, kleinen Läden in einem spürbaren osteuropäischem Flair.
Abends transportierten wir unsere Backpacks zu Chiara's Wohnung. Im Gegenzug kochten wir für sie: Lachs-Quiche und Caprese (Tomate-Mozarella; kommt ursprünglich von der Insel Capri).
Der letzte Tag in Prag bevor es weiter nach Wien ging, wurde durch Impressionen einer moldauer Tretbootfahrt
in uns eingedrückt und mit Saki erkundete ich ein weiteres Mal die Straße die zum Prager Schloss hinaufführte. Der grüne Absinth-Laden gefiel mir auch ein zweites Mal gut.
Zufällig wurde unser Weg von einer langen Gay Parade Schlange gekreuzt.
Als wir am späten Nachmittag die Wohnung von Chiara erreichten, öffnete uns ihr Mitbewohner. Wir holten unsere Sachen ab und machten uns auf den Weg nach Wien.
written by
Chrizzy
on August 15, 2013
from
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Europa: Deutschöstungita per Anhalter
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