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Wien, Wiener, am Wiener Prater

Wien, Austria


Die Sonne knallte uns auf den Kopf. Wir standen neben einer Brücke die uns keinen Schatten spenden durfte, da sie als Trampstelle schlecht einsehbar für Autofahrer gewesen wäre. Deswegen knallte uns die Sonne unerbitterlich auf den Kopf und ich holte mir einen Sonnenbrand auf dem Nacken. Die Rucksäcke standen in kurzer Distanz zu uns, bereit sie zu holen und in den Kofferraum unserer zukünftigen Mitfahrgelegenheit zu laden. Wir wechselten die Stelle und gingen dichter an die Autobahn. Ein Franzose muss uns gesehen haben. Er kam zu uns und erzählte, dass er gestern schon den ganzen Tag an unserer Stelle stand um zu trampen und niemand ihn mitnahm. Wir versuchten es trotzdem noch weiter. Nach einer weiteren gefühlten Stunde nahm uns ein tschechisches Pärchen mittleren Alters ca 90 Km Richtung Brünn, der Stadt, die wir aus Zeitgründen überspringen mussten. Da Wien nur 80 km entfernt davon liegt, entschieden wir uns dazu. Als wir so über die Autobahn fuhren kamen wir an einen Punkt, an dem sie gesperrt war und drum herum fahren mussten. Am Ende wurden wir an einer Tankstelle in der Nähe der Autobahn abgesetzt. Leider wurde es schon zunehmend dunkel. Wir fragten viele Leute die ihre Autos mit Treibstoff befüllten doch keiner sagte "Ja" zu uns. Als wieder ein paar Autos zum tanken anhielten, sah ich ein slovakisches Auto. Etwas heruntergekommen und klein sah es aus. Der Beifahrer war eine Frau. Vertrauenserweckend. Der Mann eher nicht. Ich zögerte ihn anzusprechen, doch als er sah, dass mein Blick auf ihn gerichtet war, öffnete er die Tür und schaute mich mit einem Kopfnicken an, wie als wenn er sagen wollte: "Was willst du?". Ich ging auf ihn zu und fragte lediglich "Brünn?", woraufhin er sofort ausstieg und freundlich unsere Rucksäcke in Empfang nahm. Er lud sie ins Auto und wir fuhren los. "Der Fahrer war gereizt, fuhr aggressiv und offensiv und hat sich später mit seiner Gefährtin gestritten. Er ist ständig mit Fernlicht auf der linken Seite der Autobahn gefahren, hat sich aber über die Leute aufgeregt und sie ausgebremst, die ihm zu dicht auffuhren, wenn er auf der linken Seite fuhr." (Tagebucheintrag 17.8.2013)
Ich war froh, als er uns vor dem letzten RH rausließ, vor dem die Abfahrt Richtung Wien kam. Auch darüber schien er sich wieder aufgeregt zu haben, da wir ihm zuerst Brünn als Ziel nannten, aber sein Englisch war zu schlecht, um ihm zu verdeutlichen, dass es nur in diese Richtung gehen sollte.

Der letzte Fahrer kam erst Stunden später, nachdem ich schon viele, viele Leute gefragt hatte und Saki bereit ihre Zähne geputzt und sich trasthoffertig für's Bett machen wollte. Er war Österreicher und "freilig" konnte er uns mitnehmen. Ein lustiger Typ. Er war Heavy-Metal Fan und erzählte mir von seinem besuch auf einem Festival. Er tat so als gäbe es nichts anderes in eines Menschen Leben. Ständig erzählte er mir von neuen Festivalerfahrungen und hatte etwas im Ton, das voraussetzte, dass ich das auch toll finden muss :-). Es war nur schon so spät, dass mir der Kopf nach hinten viel und ich einschlief. Vor Wien bin ich dann aufgewacht, als er uns an der Bahnstation absetzte. Während Saki sowieso fast immer schlief, versuchte ich die Autofahrer zu unterhalten, damit es nicht unhöflich herüberkommt. Deswegen war ich es auch, der sich meistens nach vorne setzte.

Um 5 Uhr in Wien angekommen, klingelte ich bei unserem Host Bilal. Die Sonne ging schon langsam wieder auf. Die Erfahrung selbst schon von Couchsurfern nachts geweckt worden zu sein und meine Müdigkeit, veranlassten mich dazu. Etwas später öffnete er und ließ uns herein. Wir konnten in seiner Küche für die erste "Nacht" unsere Matten ausrollen. Um 12 standen wir wieder auf und machten uns auf in die Innenstadt.

Pompöse Gebäude überragten mich und meine Vorstellungen der Stadt. Musiker an allen Straßenecken. Am Wiener Prater erlaubten wir uns eine Achterbahnfahrt. Die Donau floß geschmeidig, den Businessdistrict vom restlichen Wien trennend.

Abends. Wiedereinmal kochten wir: Selbstgemachte Nudeln aus Roggenmehl mit einer Gorgonzolasauße.

Am nächsten Tag besichtigten wir Schloss Schönbrunn.

Auch wieder ein großes, pompöses Gebäude. Das einzige was mir richtig gut gefiel, war der Brunnen dort. Auf dem Rückweg wurden wir von einem wahrscheinlich obdachlosen Slowenen auf seinem Fahrrad belästigt. Während wir über eine Straße gingen, kam er hinter uns angefahren und wollte durch und da wir nicht sofort Platz machten, schimpfte er. "Shut up" hatte er wahrscheinlich nicht verstanden. Sein Unfreundlichkeit machte mich wütend und am liebsten hätte ich ihn vom Fahrrad getreten. Er fuhr mit einen Anhänger auf dem ein SLO Aufkleber war. Sein Freund fuhr mit ihm und ständig stritten sie sich. Das konnten wir beobachten, weil sie in die gleiche Richtung mussten wie wir.

Abends ging ich mit Bilal auf ein Couchsurfingtreffen und vorher zeigte er mir noch ein paar schöne Ecken.

Am nächsten Tag ging es vormittags weiter. Unsere Idee Bratislava mit der Fähre zu erreichen, konnten wir nicht umsetzen, weil der 20€ Tarif erst für nachmittags angeboten wurde. Da es sowieso schon relativ spät war, trampten wir direkt nach Budapest und kamen am Abend dort an.

permalink written by  Chrizzy on August 18, 2013 from Wien, Austria
from the travel blog: Europa: Deutschöstungita per Anhalter
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