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Reif fuer die Insel

Ko Chang, Thailand


Um die typische Thailand-Erfahrung zu machen und auch einfach, weil wirs konnten, sind wir mit der Faehre von Trat aus nach Ko Chang gefahren. Dort erwartete uns der zweite Kultur-Clash dieses Urlaubs, womoeglich schlimmer noch als der erste: der Clash mit unsrer eigenen.

Nachdem wir die ersten zwei Wochen zumindest versucht haben, uns um alle rumzumogeln und moeglichst wenig Zeit an Orten mit mehr Europaeern als Einheimischen zu verbringen, gab es diesmal kein Entkommen. Mit dem Hostel hatten wir erstmal Glueck: ein eigener Bungalow mit Bad ohne Waschbecken und relativem Meerblick direkt am Strand, 7.50 die Nacht. Der Golf von Thailand hatte mit guten 20 Grad angenehme Badetemperatur und schoenen weissen Sand. Da ahnten wir noch nicht, was uns noch bevorstehen wuerde.

Das ganze Hostel (Independent Bo's) war erstmal voller Deutsche. Soweit, so gut. Besonders war, dass die Deutschen schon so lang wie wir oder sogar noch etwas laenger unterwegs waren. Wirklich besonders war dann, dass sie sich bis Februar/Maerz in ihrem Bungalow eingemietet hatten und fertig. Ein halbes Jahr in der Sonne liegen und einmal wenden bitte. Dafuer ist mir meine Zeit und vor allem auch mein Geld zu schade. Ko Chang kostet naemlich ne ganze Ecke mehr als sonst.

Die Abendessensuche verlief frustrierend. Wir hatten die anderen Deutschen nach guten Tipps fuers Essen gehen gefragt und das Restaurant einmal links und einmal rechts empfohlen bekommen, in dem sich nur Badebekleidete Russen, Deutsche und Franzosen tummelten. Um uns doch noch ein bisschen weiter zu bemuehen und vielleicht doch ein bisschen weniger touristisch zu ernaehren, erklommen wir wagemutig vom Strand aus die Hauptstrasse. Und dort.... oh weh.

Auf grossen Schildern wurden belgische Biere, Spaghetti, orginal italienische Holzofenpizza, deutsche Kueche und Bundesliga-Uebertragungen angepriesen. Das Essen kostete pro Gang mehr als unser Zimmer. Also auf zu den foodstalls. Statt auf Feuer wurde hier auf kleinen Elektrogrills geheizt, doppelt so teuer, mies im Geschmack und wurde einem freundlichen Strassenhund gespendet. Frustriert und halb-hungrig vorbei an Bars mit Maedels ohne viel an. Ko Chang muss hingegen einer der Orte sein, an dem Menschen mit wunderbarer Persoenlichkeit zusammenkommen: was wir an europaeisch-asiatischen Paerchen gesehen haben, bei denen seine Hautfarbe irgendwo zwischen kaesig bis krebsrot rangiert und er mehr Oberweite vorweisen konnte als sie, war bemerkenswert. Nachdem die alle optisch eher fragwuerdig waren, muessen sie wohl entweder gute Menschen oder wahnsinnig komisch sein. Seltsam aber, dass die Thai-Maedels dann immer so lustlos geschaut haben.

Um die Abendessen-Geschichte zu Ende zu bringen: wir versumpften dann doch noch voellig frustriert im Restaurant rechts neben unsrem Hostel. Zum Abendessen gab es fuer jeden zwei Mai Tai und geroestete Cashew-Kerne. So gehts auch. Ein gelungener Abend.

Die zwei folgenden Tage verbrachten wir Bauch oben, Land unter im Liegestuhl bzw. Meer und liessen uns langsam durchgaren, waehrend wir fleissig mitgebrachte Reiseliteratur schmoekerten. Zum Essen ging es dann wirklich links bzw. rechts vom Hostel, der einzige Ort, an dem das Essen nur ein bisschen mehr kostete als gewohnt. Zu unserem Glueck ist Max aber ein findiges Kerlchen, sodass er in einer Seitenstrasse auf ein kleines Thai-Restaurant stiess. Keine Touris, nur wir, guenstig und original Thai. Na also.

Da es neben vielen Europaeern auf Ko Chang auch viele Baeume gibt und wir dann doch langsam unruhig wurden, buchten wir am dritten Tag eine Jungle-Trekking-Tour. Begleitet von drei Chinesen (ohne Kontrabass) und einem Hollaender-Paerchen (nicht-fliegend) verbrachten und schwitzten wir einen Tag den Berg rauf und runter, entdeckten eine Tarantel und einen Skorpion (beabsichtigt), poppende Affen (nicht zwingend beabsichtigt, aber ungemein erheiternd) und Wasserfaelle (bereits vorhanden), die in Becken fliessen, in denen schwitzende Touris baden duerfen. Prost Mahlzeit. Aber huebsche Fotos gabs.

Den leider sehr unruehmlichen Abschluss unserer Thailand-Reise (zumindest fuers Erste) bildete die Reise nach Siem Reap, also nach Kambodscha:
Im Hostel wurde uns angeraten, die Grenzueberquerung von einer Organisation durchfuehren zu lassen, weil viel guenstiger und viel unkomplizierter als allein. Blabla. Aber weiss das mal vorher. Angefangen damit, dass wir um 7 Uhr abgeholt werden sollten und so gegen 17:00 in Siem Reap ankommen. Der Bus kam irgendwann um 7:20 zu uns, was dazu fuerhte, dass wir die stuendliche Faehre von Ko Chang aufs Festland verpassten und erstmal festsassen. Klasse. Dort stellten wir fest, dass wir als einzige 12.50 und nicht 10.00 Euro, wie alle anderen gezahlt hatten. Aergerlich, aber kann man auch nichts mehr machen. Endlich am Festland angekommen, wurden wir in den wohl aeltesten Minivan in ganz Thailand verfrachtet und ganz sicher nicht artgerecht gehalten. Es kam, wie es kommen musste, Minivan ging kaputt, 1:20 gewonnen irgendwo am Strassenrand an einer Werkstatt. Bis dahin hatten wir nur duerftig gefruehstueckt, weil noch nichts offen hatte. Minivan repariert, weiter gehts. Kurzer Stopp an einer Tankstelle (10 Min), um Mittagessen (?) einzukaufen: Kekse und Obst. Immernoch Hunger. Weiter gings. Dann Halt an einem Restaurant: Mittagessen! Vor dem Bestellen: Visa-Formalitaeten ausfuellen und bezahlen: 1200 baht pro Person, knapp 40 Dollar. Nach dem Ausfuellen: weiter gehts, nix mit Bestellen. Immernoch Hunger. An der Grenze ging es dann schnell, allerdings trafen wir einen (allein reisenden) Franzosen, der fuer das selbe Visum 20 Dollar gezahlt hatte, eben an der Grenze. Solche Dreckskerle. Mehr Hunger. In Kambodscha zu Fuss angekommen (Poi Pet, grauenvoller Ort) erstmal in einen grossen Bus verfrachtet (hae?), zu einem weiteren Bus gebracht. Uhrzeit mittlerweile: 17.20. Dort wurde uns gesagt, dass wir leider den Bus verpasst haetten, der naechste kaeme aber schon um halb 8, dann waeren wir gegen 22.30 in Siem Reap. Wenn uns das nicht passen wuerde, koennten wir natuerlich ein Taxi nehmen gleich jetzt, zum Spottpreis von nur 10 Euro pro Person. Den Dreckskerlen haben wir schon viel zu viel Geld in den Rachen geworfen. Muede. Hunger. Grauen vor der Weiterreise. Hart geblieben. Mysterioeser Weise tauchte nach einer Stunde ein Minivan extra fuer uns auf. Diese ***********. Aber alles egal, rein da, auf nach Siem Reap. Hostel bereits im Reisefuerer nachgeschaut, am Terminal von einem Tuktuk ins Hostel bringen lassen. Ankunft: 20.50. Restaurant hatte noch offen. Darauf erstmal einen Banana-Shake!

permalink written by  MaxTheDay on October 18, 2012 from Ko Chang, Thailand
from the travel blog: MaTi in Südostasien
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Ihr seid wirklich die Härtesten! Hoffe, Ihr habt Euch von der Einreise nach Kambodscha inzwischen erholt. Muss man wirklich unter gehört einfach auch dazu abhaken. Irgendwann heisst es dann: weisst Du noch, wie wir damals nach Kambodscha sind?
Zu den guten Menschen von Thailand: ich bin auf meinem Flug nach KL neben einem gesessen. Schmieriger Typ, der beim Zwischenstopp in Bangkok ausgestiegen ist.Der hat mir Allen Ernstes erzählt, dass das Mädchen, dass er sich für seinen Urlaub aussucht, in der Zeit eine super Zeit hat und mit dem Geld, dass es, weil er so großzügig ist, zusätzlich zu Kost und Logis von ihm erhält, noch eine ganze Weile seine Familie mit unterhalten kann. Seine Art der Entwicklungshilfe, der macht das jedes Jahr.


permalink written by  Alexandra Meyer on October 26, 2012

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