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17. Tag - Potosi
Potosi
,
Bolivia
In der Mine
Heute mussten wir frueh raus um rechzeitig unsere Minentour beginnen zu koennen. Mir ging es gar nicht gut ich fuehlte mich schwach und grippig. Ueberlege mir deswegen die Minen sausen zu lassen un den Vormittag im Bett zu verbringen, allerdings wollte ich die Minen umbedingt sehen. So nahm ich 1g Paracetamol und wir machten uns auf den Weg zum Tourbuero, wo die Minentour begann. Am Tourbuero mussten wir noch eine etwa eine halbe Stunde warten bis unsere Tour begann. Es begannen gleichzeitig zwei Touren eine spanische und eine englische Tour, wir schlossen uns aufgrund meiner mangelnden Spanischkenntnisse der englischen Tour an. Vor der Abfahrt gab es noch etwas Coca-Tee, dann ging es los mit dem Micro zum "Miners Market", eine Strassenecke an der uns nahegelegt wurde Geschenke fuer die Minenarbeiter zu kaufen: Softdrinks, Koka oder Dynamit. Ja, kein Witz: Dynamit. Hier kann man Dynamitstangen kaufen als waeren es ein Schokoriegel. Der Preis liegt bei 15Bs (umgerechnet 1,80EUR) pro Stange. Dazu bekommt man fertig zusammengestellt in einer Tuete: Zuendschnur, Zuender und Amoniumnitrat (damit die Explosion staerker wird). Phillip kaufte sich natuerlich direkt mal den Dynamit. Ich kaufte mir einen Softdrink und etwas Koka. Weiter ging es mit dem Micro zu einem Raum in dem wir uns umzogen und minentaugliche Klamotten bekamen, dazu Gummistiefel und Helm mit Helmlampe. Weiter ging es zum "Chemielabor" in welchem die Mineralien (Silber, Zinn und Kupfer) aus dem Gestein geloesst werden. Zunaechst wird dazu das Gestein gemalen und dann mit Wasser und Chemikalien versetzt. In Umwaelzbecken sinken dann die Materielien entweder auf den Grund und werden hersusgewaschen oder sinken an die Oberflaeche und werden abgeschoepft. Pedro unser Fuehrer versorgte uns mit einer Kriegsbemahlung aus Silberstaub und schlug uns vor einen Gruppennamen zu waehlen und brachte gleich ein Paar Vorschlaege. Wir entschieden uns fuer "Supergringos". Weiter ging es dann zur Mine. Auf dem Weg hielten wir noch bei einem Aussichtspunkt. "Now you have two minutes to take pictures. If you are japanese you have four". Der Mineneingang war klein und unscheinbar. Grade hoch genug das man Stehen konnte und nur wenig mehr als einen Meter breit. Auf meine Frage was man den tue wenn man auf Toilette muesse antwortete Pedro: "Just stick your banana anywhere you want. And if you have questions in the mine just call me: [Fucking Pedro you bastard what is...>. The mine is no place for beeing nice". Nachdem wir ca 50 Meter in die Mine gegangen waren mussten wir uns links und rechts an die Waende druecken, da die Bergleute Loren aus dem Berg schoben. Zwischen den Loren und uns waren lediglich 5cm Platz. Weiter ging es in die Dunkelheit. Das einzige Licht das wir hatten war das unserer Stirnlampen. Neben uns verliefen Rohre mit komprimierter Luft mit welcher die Werkzeuge gespeist werden. Ab und zu zische es, da die Rohre undichtigkeiten besassen. Die entweichende Luft roch nach Schmieroel. Die Mine wurde immer enger so das wir nur noch gebuekt laufen konnten. Weiterhin kamen uns immer wieder Loren entgegen und schossen Haarscharf an uns vorbei. Weiter hinein in die Mine gehen immer wieder links und rechts Seitenstollen ab, an einer Gabelung, an der viel Schutt liegt hoert die Schiene fuer die Loren ploetzich auf. Wir gingen in den linken Stollen weiter. Die Luft ist erfuellt von Gesteinsstaub. Immer wieder sahen wir glizernde Gesteinsschichten in denen Silber steckte und blaue leicht transparente Stalagniten aus Kupfersulfat ("Don´t touch, it´s toxic"). In einem "green livingroom", einem Pausenschacht der Minenarbeiter, machen wir Pause. Der Name kommt daher da der Boden vom ausgespuckten Koka ganz gruen ist. Ich und ein paar andere aus unserer Gruppe nutzten die Gelegenheit und steckten unsere Banane irgendwohin. Pedro erzaehlte uns das die Mine vom Kollektiv der Minenarbeiter verwaltet wird und das die Miene deswegen auch nicht mit modern Geraeten bewirtschaftet wird, da die Minenarbeiter Angst haben sonst ihren Job zu verlieren und bei zu schneller Ausbeutung des Berges der Fortbestand der Arbeit nicht gesichert sei. Eine aus unserer Sicht nicht wirklich nachvollziehbare Argumentation. Da durch Modernisierung ja auch mehr Geld verdient wird, die Arbeit zudem sicherer und angenehmer wird. Desweiteren erzaehlte Pedro, das die Minenarbeiter in Gruppen von ca. 6-8 arbeiten. Wobei die Gruppen sich Claims abstecken in welchen nur die jeweiligen Gruppen Erze abbauen duerfen und den Ertrag behalten duerfen. In einem Seitenstollen lagen Dynamitstangen, Zuender und grosse Saecke mit Ammoniumnitrat. Immer wieder trafen wir auf Gruppen aus Minern welche in Schubkaren Gestein an uns vorbeischoben. Teilweise sind die Minenarbeiter sehr jung. Ein von unserem Tourguide herausgepicker und nach seinem Alter befragter Junge war erst 13 und die anderen zwei neben ihm sahen nicht viel aelter aus und das obwohl unser Guide erklearte das es in Bolivien offiziell erst ab 18 erlaut ist in den Minen zu arbeiten... es gibt einfach keine Kontrollen. Weiter ging es dann ueber drei Leitern zu einem weiter oben gelegenen Stollen. Der Leiterschacht war eng und die Leitern wackelig. Am ersten Uebergang zwischen den Leitern war es so eng das ich mit meiner Kameratasche stecken blieb und diese vom Ruecken nehmen musste um weitergehen zu koennen. Am Ende der letzten Leiter erwartete uns in einem Schacht an dem links und rechts Sitzgelegenheiten waren, der "Tio", der Bergteufel: Eine mannsgrosse sitzende gehoernte Statue. Die eine Hand nach Gaben ausstreckend, die andere um sein errigiertes Glied gelegt. Die Statue und der Raum hinter und neben der Statue war angefuellt mit Kokablaettern, Zigarrettenstummeln, leeren Alkoholflaschen: Gaben um den Bergteufel milde zu Stimmen. Pedro erklaerte uns, das sie alle zwar Christen sind, im Berg aber der Tio der Gott ist und die Macht hat und jeder Minenarbeiter ihm Freitags Geschenke bringt und sich in der Mine einen grossen Ertrag und Gesundheit erbittet. Dann gab er eine Plastikflasche mit dem herum, mit Alkohol mitdem sich die Bergleite betrinken: 96% Ethanol... Das Zeug roch wie Spiritus und war untrinkbar. War die Mine bisher Trocken gewesen, so war sie nun Feucht. Die Waende bestehanaus einem Schwarzen Mineral. Weiter ging es durch einen immer mal wieder eng werdenden Stollen. Immer wieder konnten wir leangere Strecken nur stark gebuckt gehen. Immer wieder haute ich mir den Kopf an der Decke an. Zum Glueck hatte ich einen Helm auf. Es ging durch Teilweise bis zu 20cm tiefe Wasserpfuetzen. Wir passierten eine Stelle an denen alles voll war von gruenen Kupfersulfat Stalagniten. Ein wunderschoener Anblick. Phillip hob einen Stein mit Kupfersulfat auf um ihn mitzubringen und verbrannte sich daran die Finger. Es ging noch mehrere Meter weiter bis Gleise fuer Loren lagen. Wieder mussten wir uns an die Waende druecken um die Loren durchzulassen. Nach weiteren ca 200 Metern sahen wir dann wieder Tageslicht und verliessen erlechtert die Mine (Endlich wieder Platz und frei Durchatmen koennen). Ein Stueck weit weg vom Mineneingang setzten wir uns hin und unterhielten uns noch mit Pedro. Dieser erzaehlte uns das die meisten Minenarbeiter mit Astma zu kaempfen haben und das er in einer Minerfamilie aufgewachsen ist und selber fuenf Jahre lang in der Mine gearbeitet hat. Desweiteren erzeahlte er das die Minen mit lediglich 10-20 Toten auf 20000 Minenarbeiter relativ sicher seien. Die meisten Unfaelle kommen aus Magelnder vorsicht mit dem Dynamit und fehlender Abstuetzung der Stollen zustande. Lediglich ein Tourist sei bisher in den Minen toedlich verunglueckt: Als eine Lore kam rannte der Japaner in einen Seitenstollen und viel in ein 35 Meter tiefes Loch. Pedro baute dann das Dynamit zu einer Bombe zusammen. Nachdem er uns die Bombe entzuenden liess, spielte er mit der angezuendeten Bombe herum und posierte vor den Kameras mit eben dieser Bombe. Dannach rannte der Fuehrer der zweiten Gruppe mit der Bombe los, legte sie etwa 50 Meter von uns weg und begab sich in Sicherheit. Das Dynamit explodierte in einem lauten Knall und die Druckwelle war deutlich spuerbar. Dannach war die Tour beendet und es ging zurueck zum Umkleideraum und von da an zurueck in die Innenstadt. Dort machten wir uns auf in das vegetarische Restaurant, in welchem wir gestern bereits zu Mittag assen. Dann gings zurueck ins Hostel unsere Rucksaecke holen und zum Busterminal. Dort besorgeten wir unsere Busfahrkarte nach La Paz und fragten extra ob der Bus ein "Baño" zu deutsch eine Toilette besizt. Dies beantwortete die Dame am Schalter zunaechst mit nein. Als wir uns dann zum gehen wandten gab es auf einmal doch eine Toilette, wobei Phillip extra noch drei mal nachfragte um sicherzugehen ob das auch Stimmte. Im Busterminal trafen wir dann auf eien der beiden Franzosen mit denen wirn zwei Tage vorher von Uyuni nach Potosi gefahren waren. Gemeinsam setzten wir uns in das Restaurant des Terminals und assen eine Kleinigkeit. Der Franzose erzaehlte uns das er in Buenos Aires beraubt worden ist. Waerend er durch eine Strasse ging kaem zwei Jugendliche von hinten, die ihm ein Messer an den Bauch hielten und Geld und das Mobiltelefon verlangen. Da er nur seinen Geldbeutel dabei hatte nahmen sie ihm diesen ab und rannten davon. Ein ausserst unerfreuliches Erlebnis. Im Termnal Trafen wir dann noch auf eine Gruppe Argentinierinnnen, welche denn selben Bus hatte wie wir und mit denen wir uns nett unterhielten. Im Gegensatz zu unseren bisherigen Busfahrten gaben wir unser Gepaeck nicht direkt beim Bus ab sondern musste es bei einem Gepaeckschalter aufgeben. Generell wirkte das Terminalgebaude sehr neu und aaufgeraumt, was Phillips Geschmack traf. Um 21:45 fuhr der Bus dann los. Nach etwa 1,5 Stunden mussten wir dann beide aufs Klo und mussten mit Entsetzen feststellen, das der Bus gar keine Toilette hatte... und das auf einer 9 Stunden Busfahrt. Phillip war zudem unglaublich schlecht und nach einer weiteren Stunde war ich versucht den Flaschentrick zu Probieren. Nach einer weiteren halben Stunde, also nach etwa 3 Stunden Fahrzeit hielt der Bus dann gluecklicherweise fuer eine Toilettenpause an und wir konnten und von unserer Qual erleichtern. Offensichtlich hatten nicht nur wir das Beduerfniss auf die Toilette zu gehen... der halbe Bus sprintete nach draussen. Als der Bus dann weiter fuhr und konnte ich entspannt einschalfen.
written by
Fount
on January 17, 2013
from
Potosi
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Bolivia
from the travel blog:
Von Buenos Aires bis nach Lima
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Ist schon krass wie es da abgeht... Ich hoffe ihr vergesst dann vor dem Heimflug nicht den restlichen Dynamit aus dem Handgepäck zu nehmen falls ihr noch welchen übrig habt ;)
Macht echt Spaß eure ausführlichen Beschreibungen zu lesen! Ihr haltet mich mal wieder erfolgreich vom Lernen ab :D
written by Pooooooooogle on January 31, 2013
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