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Los Andes 2006

a travel blog by gattidimonaco


Einmal Machu Picchu sehen... Deshalb nach Santiago geflogen und von da in den Norden vorgearbeitet, mit Ausflügen in die Natur rund um San Pedro de Atacama und in den Nationalpark Lauca; am Schluß noch kurz an den Lago Titicaca, und einen kleinen Abstecher, weil unser Tango-Lehrer nicht verstehen wollte, wie man Südamerika ohne Argentinien bereisen kann.

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Auf Tour mit Oriol (Tag 1)

Putre, Chile


Um 9:30 holt uns unser Guide für die nächsten zwei Tage ab: Horiols Aqueveque Hoffens, Aricaner mit deutschstämmigen Vorfahren, der hocherfreut ist, als er realisiert, daß er die Tour nicht in Englisch halten muß, sondern Spanisch reden kann. Und wirklich: wir beide sind die einzigen Gäste, so daß wir auf eine individuelle Reise hoffen können.

Zunächst fahren wir ins Azapa-Tal, eine durch Bewässerungskanäle grüne Oase inmitten der Arica umgebenden Wüstenlandschaft, in der Obst und Gemüse angebaut werden - und Oliven. Horiols will uns Olivenölherstellung zeigen in einer Farm, die von einem Freund betrieben wird; da aber die Fabrikation heute zu ist, bleibt es bei einem Spaziergang durch duftende Olivernhaine.

Wieder unterwegs kommen wir an einem Schild vorbei, das den Weg zu einem cerro sagrado weist, und auf unsere Bitte fahren wir hin - so sehen wir doch noch geoglifos (die des valle de lluta?): in der Tat kaum zu übersehende Markierungen, die einstige Kulturen auf den kahlen Hügeln der Atacama in Stein gelegt haben. Wir genießen den Blick, bis ein Bus voller Österreicher ankommt... (Wir sinnieren mit Horiols über die Dialekte des Deutschen und Spanischen und lernen Kurioses, z.B., daß in den Bergen "tante", nach dem deutschen Wort, soviel wie "Brot" heißt...)

Eigentliche Hauptattraktion im Tal ist San Miguel de Azapa mit einem kleinen, aber sehr feinen, von der lokalen Uni eingerichteten Museum zur pre-spanischen Geschichte um Arica und im Norden Chiles. Bemerkenswert die gute Beschreibung der Exponate in einem auszuleihenden Begleitbuch. Abgerundet wird das Museum durch eine kleine Dokumentation zum heutigen Leben der indígeno-Kulturen und einen kleinen Garten mit petroglifos.

Nach dem Museumsbesuch queren wir aus dem Tal nach Poconchile, wo wir die Kirche aus Kolonialzeit besichtigen. Horiols kauft uns derweil je eine 2l-Flasche-Wasser (und das, obwohl wir selbst schon vorgesorgt hatten). Jetzt beginnt unsere Fahrt auf der Hauptstraße Arica-Lima, hinauf in Richtung Parque Lauca. Die Straße scheint kaum von Privatfahrzeugen befahren, nur ab und an einem Reisebus, und vielen vielen chilenischen und bolivianischen Trucks: viel Säure wird da transportiert, weil in der Mineralienförderung benötigt (und evtl. zu weniger legalen Tätigkeiten).

Zwischen 2500 und 2800 Höhenmetern wachsen hier bemerkenswerte Kakteen: der cacto candelabro zeichnet sich durch seine bizarren "Arme", die in den Himmel ragen, aus. Wir laufen ein wenig um ein paar Exemplare herum, was echtes Wüsten-Feeling aufkommen läßt, obwohl wir nicht weit von der Straße weg sind. Kurz darauf passieren wie die "zona magnética", mit Demonstration von Horiols, der auf einem scheinbar abschüssigen Stück der Straße den Wagen abstellt und uns vorführt, wie dieser dann "den Berg hoch" rollt. Humorvolle Ordnungshüter haben sogar ein behördliches Schild mit einer Warnung vor diesem "geomagnetischen Effekt" aufgestellt...

Auch einen kurzen Besuch im Pukara de Copaquilla schließen wir an. Hoch über einem Canyon (Horiols probiert das Echo aus) thronen hier ein paar Mauern aus Inka-Zeit, war doch ein großes Verdienst der Inka, neben ihrem ausgedehnten Wegenetz auch ein dichtes Netz an Versorgungsstationen (sozusagen "Raststätten") aufzubauen.

Die Mittagspause verlegen wir in einen Truckstop auf halber Strecke zwischen Arica und der Grenze nach Bolivien: einfach, extrem günstig (obwohl Horiols bezahlt und wir deshalb nicht wissen, was es wirklich kostet), aber schmackhaft und sättigend. Essen, wie es echte Fernfahrer brauchen, die hier auch Übernachten, wenn sie es nicht mehr untertags bis zur Grenze schaffen.

Danach steht wieder ein Spaziergang auf dem Programm: etwa eine Stunde lang laufen wir auf einem alten Inka-Weg bis nach Socoroma. Wir genießen die Zeit, machen Photos von blühenden Kakteen, und fühlen uns auf historischem Pflaster. Nahe Socoroma ändert sich die Landschaft: Terrassierungen und Bewässerung aus der Inka-Zeit ermöglichen Kräuteranbau (merkwürdigerweise vor allem Oregano) und lassen die Gegend aussehen, wie man es in der Werbung für bolivianischen Hochlandkaffee sieht. Ein Einheimischer kommt uns auf seinem Maultier entgegen und läßt sich photographieren.

Socoroma selbst ist ruhig und pictoresque, Horiols sitzt schon gemütlich auf dem Kirchplatz und hält ein Schwätzchen, während wir den Blick über einen Canyon und in die Berge schweifen lassen. Die Kirche ist zu, also beschauen wir sie nur von außen, bevor es mit dem Jeep weitergeht.

Im letzten Sonnenlicht erreichen wir Putre: größer als gedacht (weil auch eine Militärbasis dort ist), hat es doch das Gemütliche eines alten Bergdorfes. Wir ruhen uns erstmal in unserer Bleibe für die Nacht aus, dem B&B Casa Barbarita, das von einer hier vor 17 Jahren hängengebliebenen Nordamerikanerin, die aus ihrer Liebe zur Natur einen Beruf gemacht hat, geführt wird. Das Haus ist urig, hat zwei Zimmer - eines für uns, eines für Horiols - und einen Gasofen: es ist kalt hier oben auf über 3500msnm.

Hauptthema unter den Dorfbewohnern als wir ankommen: das Puma. Das Tier treibt wohl schon ein paar Nächte hier sein Unwesen, soll angeblich Junge haben, denen es nun das Töten beibringt. 19 Tiere starben so, ein schwerer Schlag für die hiesigen Bauern. Eine bemerkenswerte Stimmung für uns: angekommen in den Bergen, im Dunkeln des nur spärlich beleuchteten Dorfes, die Hunde nervös, weil irgendwo in der Nähe ein Puma herumschweift...

Im Dorf entdecken wir sogar einen "Tante-Emma-Laden", der noch auf hat, und in dem wir allerlei Strickwaren aus Alpaca-Wolle entdecken. Erstaunt erfahren wir den Preis: $1500 für eine Mütze, $5000 bis $6000 für einen Pulli! Wir geraten in Kaufrausch und kaufen ein - für uns, als Mitbringsel... Die Verkäuferin schenkt uns sogar noch zwei kleine Keramikfigürchen als Dankeschön.

Um 20:00 ist Abendessen angesetzt: im einzigen Restaurant des Ortes, das diesen Namen verdient. Zwar voller Touristen und ihren Tourguides, ist es trotzdem urgemütlich; hübsch eingerichtet von einem Kunststudenten aus Arica, der nebenbei heute auch noch kellnert. Wir sitzen mit Barbara und Horiols an einem Tisch, unterhalten uns in einer Mischung aus Englisch und Spanisch über Pumas und Tourismus seit den 1970ern (als es in Putre Strom nur bis 21 Uhr vom Dieselgenerator gab). Das Essen: Alpaca. Laut Horiols ist hier der beste Platz der weiteren Umgebung, um Alpaca zu essen, aber wir finden es zwar lecker aber etwas zäh. Dazu gibt es Quinoa, ein traditionelles proteinreiches Korn der alten Hochlandkulturen, statt Reis - auch sehr schmackhaft und weniger füllend. Vorweg ein "Té de té" als Aperetiv, zum Abschluß ein mate de coca, so verabschieden wir uns schließlich satt und zufrieden ins Bett. Horiols geht noch einen Trinken mit seinen Freunden, und da wir nur einen Schlüssel zum B&B haben, lassen wir den für ihn einfach in der Tür außen stecken. Die Beschaulichkeit eines kleinen Dorfes!

permalink written by  gattidimonaco on September 21, 2006 from Putre, Chile
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Auf Tour mit Oriol (Tag 2)

Chungara, Chile


Am Morgen ist es sonnig, aber kalt. Erste gute Tat von Horiols heute: den Gasofen anzuwerfen! Wir wollten zwar um 8:00 frühstücken, aber der einzige, der um die Zeit schon richtig wach ist, ist Gumesinth(?), genannt "Gumme", ein indígeno, den wir gestern abend kennengelernt haben. Wir hatten ihm versprochen, ihn als Anhalter zur Grenze mitzunehmen, unter Umwerfung des geplanten Tourablaufs für heute.

Gumme ist gestern die weite Strecke nach Putre gelaufen, wie er es einmal alle ein, zwei Monate macht, um von seiner Farm nach Arica zu kommen, wo er Waren verkauft und tauscht. Was für ein Leben! Er ist sicher härtere Kälte gewohnt, aber auch er wärmt sich Hände und Füße an unserem bullernden Ofen. Dabei fragt er ganz lieb-naive Fragen über Deutschland (ob es dort nur Industrie gäbe, oder auch Landwirtschaft), wobei ihm ein Land, das weiter weg liegt als die entfernten Regionen Chiles, schon sehr abstrakt zu sein scheint. Schließlich erzählt er von seinem Traum, einer wirren Geschichte eines Konfliktes mit seinem bösen Nachbarn, den er im Sinne des Bibelspruchs "an ihren Früchten sollt ihr sie erkennen" deutet. Als er aus der Heiligen Schrift zitiert, nimmt er zum ersten Mal seine Wollmütze ab, faltet die Hände und schaut uns mit riesengroßen Augen an...

Nach einem Frühstück zu viert brechen wir auf. Auf unseren Wunsch fahren wir erstmal zu den Stallungen am Rande von Purte, denn wir wollen die Puma-Fährte sehen, von der Horiols uns gestern abend berichtete. Die finden wir nicht mehr, aber wir sehen einige Tierkadaver, und Bauern, die diese jetzt verbrennen, und die gerade mit Vertretern des Nationalparks das weitere Vorgehen diskutieren (Puma töten oder fangen). Gumme zeigt seine herausragende Eigenschaft: mit jedem jederzeit gleich ein Schwätzchen anzufangen.

In rascher Fahrt fahren wir dann ohne Unterbrechung bis zum Lago Chungara, vorbei an Guanacos und Vicuñas, die wunderschön im Seitenlicht an der Straße stehen. Leider ohne Photostop, denn Horiols und Gumme wollen uns (und sich) rechtzeitig zu einer feria an der Grenze bringen, wo Chilenen und Bolivianer Waren tauschen (und die beiden mindestens ein paar Coca-Blätter umsetzen wollen, wie uns scheint - Gumme jedenfalls hat einen kleinen Rucksack aus einem Versteck unter einem Stein an irgendeiner Weggabelung geholt, und Horiols knabbert ohnehin ständig neben dem Fahren Blätter, wie er es auch neben dem computador zu tun pflegt).

Zur feria kommen wir allerdings zu spät - um 11:30 ist schon alles vorbei, so daß wir umsonst durch den chilenischen Grenzposten sind (wo Horiols alles so gemauschelt hat, daß wir unsere Pässe nicht zeigen müssen). Immerhin steht jetzt die gemütliche Rückfahrt an: am Lago Chungara (und später den nahen Lagunas de Cotacotani) machen wir mehrere Photohalte, bis wir schließlich zu einem kleinen Spaziergang am Seeufer aus dem Auto klettern. Die Bilderbuch-Spiegelung der schneebedeckten Vulkane im Wasser sehen wir zwar aufgrund zuviel Windes nicht 100%ig gut, aber wunderschön liegt der See dennoch da.

Nach ein paar Photos von See und Llamas finden wir Horiols und Gumme wieder ein Schwätzchen haltend bei einem Verkaufsstand von Alpaca-Waren; wir kaufen allerdings dann beim Nachbarn ein, was vielleicht Horiols etwas verstimmt...

Recht ruhig und zügig bringen die beiden uns nach Parinacota, wo wir eigentlich eine kleine Kirche mit reichem Silberschmuck besichtigen wollen. Die ist allerdings zu, und der Schlüssel wäre in der Obhut einer Familie, die gerade kurzfristig für ein paar Tage weggefahren ist.

Gumme verabschiedet sich in Parinacota, dafür nehmen wir eine Mutter mit Kind mit, in eine nahe Mini-Siedlung, wo wir Mittagessen bekommen. Horiols ist stolz auf diese Art der Verpflegung, weil er so die alteingesessenen Familien, denen immerhin 85% des Naturschutzparklandes gehört, ihren Anteil am Tourismus zukommen läßt. Uns bekommt das Essen weniger gut: Magenkrämpfe und der Zwangsbesuch auf einem weniger als primitiven Klo (ohne Klopapier und ganz ohne fließend Wasser) schließen sich an.

Noch mit der Verdauung kämpfend erreichen wir Las Cuevas (auf 4300msnm), wo es Vizcachas, ulkige Tierchen, die wie eine Mischung aus Eichhörnchen, Katze und Beuteltier anmuten, zu sehen gibt. Etwas geschwächt spazieren wir ein wenig, schauen den Tieren beim Sich-Räkeln und Putzen zu.

Letzter Stop auf unserer Zweitagestour sind dann nochmal Thermalquellen: die baños termales Jurasi ein paar Kilometer außerhalb Putre. Wir wollen erst gar nicht Baden, lassen uns dann doch überreden, und genießen die wohltuende Wirkung eines heißen Bades (und sogar eines allerdings wenig spektakulären Fango-Bades). Horiols tut es uns gleich und belegt einen der swimming pools mit dem Badaufseher, der sowieso mangels Besuchern nichts zu tun hat. Außerdem ist eh bald Wochenende, und nach unserem Bad wird das aus der Quelle aufgestaute Wasser abgelassen.

Die weitere Rückfahrt vergeht schnell und ruhig: im Sonnenuntergang verlassen wir das Bergland, kommen wieder an den Kakteen und schließlich Poconchile vorbei, fahren jetzt auf direktem Weg entlang der Hauptstraße bis nach Arica, das uns als Lichtermeer in der Dunkelheit begrüßt. Am Hotel geht ein erlebnisreicher Ausflug zuende.

permalink written by  gattidimonaco on September 22, 2006 from Chungara, Chile
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Arica, Chile




permalink written by  gattidimonaco on September 22, 2006 from Arica, Chile
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Auf nach Peru

Tacna, Peru


Morgens mit dem Zug über die Grenze: die wiederbelebte Verbindung der Ferrocarriles Tacna-Arica besteht aus Täglich zwei Hin- und Rückfahrten eines alten Triebwagens (Baujahr 1952), der mit vielleicht 40km/h hupend am Strand vorbei über die Grenze rumpelt. Zur Abfahrt um 9:30 müssen wir eine halbe Stunde vorher am Bahnhof sein, wo unsere Papiere zur Ausreise aus Chile gestempelt und die Gepäckstücke durchleuchtet werden. Wir stellen fest, daß Horiols uns die Fahrt treffend beschrieben hatte: nichts für den, der Komfort und Schnelligkeit sucht, aber ein nostalgisches Erlebnis im Holzinterieur.

Pünktlich 10:00 Peruanischer Zeit erreichen wir wieder laut hupend den Bahnhof von Tacna, wo wir von einem freundlichen Grenzbeamten den Einreisestempel nach Peru bekommen und etwas Geld umtauschen. Ein Taxi bringt uns gleich zum Busbahnhof, und um 12:30 steht die Weiterfahrt mit dem Bus nach Arequipa an - genug Wartezeit, um Knabberzeug zu kaufen und unsere Ankunft im vorbestellten Hotel zu avvisieren, schließlich soll es ratsam sein, sich nachts in Arequipa vom Taxi abholen zu lassen.

Das Bussystem in Peru erinnert mehr an Mexico als an das in Chile - organisierter. Wir fahren "Imperial"-Klasse mit Flores Hermanos. Unter anderem bedeutet das, daß wir eine Busbegleiterin haben. Sie heißt Ursula und sorgt für Heiterkeit, weil sie darauf hinweist, die Toilette sei "solo urinario", und wenn jemand der Passagiere andere Bedürfnisse habe, solle er sich vertrauensvoll an sie wenden. Die Männer neben mir quittieren das mit Scherzen und anspielendem Gelächter... Von den üblichen schlechten US-Spielfilmen abgesehen verläuft die Fahrt ruhig; zweimal müssen wir allerdings halten und Zollformalitäten über uns ergehen lassen. Unser Gepäck wird (zum Glück...) nicht durchsucht.

In Arequipa sind wir nach nur 5h30, schneller als gedacht. Angel, der Taxifahrer des Hotels, holt uns ab und läßt uns beschämt fühlen, weil wir in dieser schönen historischen Stadt nur so kurz bleiben - nur bis morgen in der extremen Früh. Zumindest in der abendlichen Beleuchtung sieht der Stadtplatz sehr einladend aus. Das Hotel - Casa de Melgar - ist ein echtes Schmuckstück aus weißem Sillar-Stein, mit mehreren kleinen Häusern und lauschigen Innenhöfen. Wie schade, daß wir hier nicht länger bleiben (und nicht einmal frühstücken können).

Als AbendEssen probieren wir etwas aus: Essen im Stil der Inka- und Vor-Inka-Zeit. Das Restaurant Soconllay unter den Arkaden des zentralen Platzes hat einen stolzen Besitzer, der uns sofort verkündet, daß hier authentisch gekocht wird - ohne Salz, ohne Zutaten, die die Spanier einst einführten, außschließlich auf heißen vulkanischen Steinen. In der Tat bekommen wir ein Alpaca-Steak auf solchen Steinen serviert, mit nichts als einem Holzlöffel für die Beilagen aus Mais und diversen Kartoffelsorten... Das Fleisch ist diesmal alles andere als zäh, sondern sehr fein und zart. Einzig das ebenso authentische Getränk kostet Überwindung: chicha, fermentiertes Maisbier, das nicht gerade einladend riecht, aber weniger extrem schmeckt. Dennoch - das nächste Mal mit etwas weniger "Echtem".

permalink written by  gattidimonaco on September 23, 2006 from Tacna, Peru
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Arequipa, Peru




permalink written by  gattidimonaco on September 23, 2006 from Arequipa, Peru
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Unter Gringos: Cusco

Cusco, Peru


Der Flugplan der LAN zwingt uns, früh aus Arequipa aufzubrechen. Um 8:10 steht der Abflug nach Cusco an, und als wir um 7:00 am Flughafen sind, entdecken wir entsetzt riesige Menschenschlangen aus kompletten Reisegruppen. Wir erreichen unseren Flug gerade noch durch "dynamisches Anstehen", und ahnen schonmal, was uns in Cusco erwarten wird.

Dort mit dem Taxi unterwegs in die Stadt, lassen wir uns vom Taxifahrer überreden, noch vor dem Einchecken im Hotel einen Halt bei einem Reisebüro einzulegen, um Zugtickets für die Fahrt an den Machu Picchu zu ergattern - alle warnen uns, daß die schnell ausverkauft werden. Da heute Sonntag ist, hat das Reisebüro zu, aber ein paar Worte vom Taxifahrer, und uns öffnen sich die Pforten. 200 US$ pro Person, eröffnet man uns, kosten alle Tickets zusammen: Zug, Bus, Eintritt, Guide. Leider sei nämlich der günstigere "Backpacker"-Zug für morgen schon voll, und morgen hin, übermorgen zurück sei ohnehin erst mit dem teureren "Vistadome" möglich. (Die US$ 500 für den Luxuszug "Hiram Bingham" wollen wir jedenfalls nicht berappen!)

Unser Glück ist, im richtigen Moment doch wieder skeptisch zu werden. Und, daß die PeruRail-Station gleich gegenüber liegt. Erstaunlicherweise haben sie dort noch zwei Plätze im "Backpacker", für morgen und übermorgen, und deutlich günstiger als im Reisebüro. Nach etwas Hin- und Hergerenne wegen Bargeld und Pässen steht die Buchung, und das Team vom Reisebüro muß klein beigeben. Immerhin kaufen wir ihnen noch Bus- und Eintrittsticket zum offiziellen Preis plus 5 US$ Provision insgesamt ab...

Der Taxifahrer hat derweil gewartet und bringt uns nun zum Hotel. Diesmal wehren wir seine neuen Beeinflussungsversuche (wenn wir keine Reservierung hätten, sei unser Hotel sicher schon voll, er kenne da ein günstiges...) ab und landen dort, wo wir es uns ausgesucht hatten: Das Hotel Casa Elena, versteckt hinter einem unscheinbaren Schild und stets verschlossener Pforte, entpuppt sich als günstig, zentral und hilfsbereit.

Die erste Stadterkundung wollen wir an der Plaza beginnen, doch zufällig stolpern wir schon auf dem Weg dahin an der berühmten Inka-Mauer, die so prominent im Film "The Motorcycle Diaries" zu sehen ist, vorbei.

Auf der Plaza findet gerade eine Prozession mit bunten Trachten statt, vermutlich Erntedank? Aus dem Vorhaben, etwas sparsamer mit dem Photographieren umzugehen, wird erstmal nichts - im Nu sind schon wieder neue Filme voll... Und die Peruaner erweisen sich mal wieder als freundliche Menschen.

Zum Mittagessen müssen wir eine Weile nach einem netten Café suchen - allzu touristisch und untypisch erscheinen uns die meisten. An der Plaza San Blas werden wir fündig: im "Nelly Kelly" (oder Kelly Nelly?) bekommen wir Riesen-Panqueques und den vermutlich leckersten Jugo de Piña der Reise, alles in einem urigen Innenhof. Der Mann der Chefin heißt Tomás und ist ein hängengebliebener Amerikaner, der ganz gemütlich seine Coca-Blätter kaut und uns von seinen Touren in den Urwald erzählt. Ab und zu nimmt er Touristen mit auf den mehrwöchigen Trek in die Gegend um Puerto Maldonado, auf dem Dach von Tanklastzügen, über die Grenze zwischen Hochland und Amazonasgebiet. Was er erzählt, auch von den Goldsuchen dort, klingt einladend, doch bräuchten wir dazu noch 3 Wochen mehr Zeit...!

Ein Sightseeing-Muß in Cusco ist die Qoricancha, ein von den Spaniern katholisch umgewandelter Inka-Sonnentempel. Von der alten Goldpracht ist nichts mehr zu sehen, aber die Mauern sind nach wie vor beeindruckend. Der Atmosphäre abträglich: 'zig Touristengruppen mit ihren Guides, die ein ruhiges Bestaunen des Palastes so gut wie unmöglich machen. Eher enttäuscht kehren wir der Anlage den Rücken.

Die Kathedrale, eine Aggregation aus drei einzelnen Kirchen, macht uns erneut bewußt, wie touristisch es hier zugeht: wir zahlen jeder etwa 4 EUR Eintritt - eine Menge, wenn man es mit den üblichen Preisen in der Region vergleicht! Immerhin sehen wir spiegel- und silberverzierte Altare, und das angeblich erste Kreuz, das die Spanier auf den "neuen Kontinent" brachten. Bemerkenswert auch ein großes Abendmahl-Gemälde aus der Escuela Cusqueña: von den Spaniern in typisch katholischer Manier bestellt, laßt der lokale Künstler Christus und seine Jünger ein cuy (Meerschweinchen) und chicha verzehren - was man eben so zu einem guten Mahl braucht.

Bevor der Abend hereinbricht beginnen wir unseren Aufstieg zum Sacsayhuaman, einer Inka-Anlage, die einst Verteidigungsbau oder Tempel gewesen sein könnte. Erneut macht sich die Höhenluft bemerkbar, aber der Aufstieg wird durch eine Aussicht auf Cusco in der Dämmerung und erneute Inka-Baukunst belohnt. Im letzten Tageslicht steigen wir wieder hinab und beschließen das Besichtigungsprogramm.

Zum Abendessen gehen wir wieder an die Plaza San Blas, ins Restaurant Pachapapa, wo wir exzellente trucha aus dem Titicaca-See und cuy, Meerschweinchen mit etwas fetter und zäher haut aber zartem Fleisch, essen.

permalink written by  gattidimonaco on September 24, 2006 from Cusco, Peru
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Annäherung an Machu Picchu: Aguas Calientes

Machupicchu, Peru


Wieder heißt es früh Aufstehen: um 6h15 fährt der Backpacker-Zug von PeruRail aus Cusco ab. Die Fahrt der Schmalspurbahn beginnt mit einem als "zig-zag" berühmt gewordenen Streckenabschnitt, auf dem der Zug unter vielmaligen Richtungswechseln aus dem Tal Cuscos emporsteigt. Mitten durch arme Randviertel geht es hier, ein Teil Cuscos, den wohl kein Tourist besuchen wird. Wie Müllhalden sehen die Straßen aus, und lassen die Armut neben dem touristischen Cusco erahnen.

Nachteil des zig-zag: wir kommen nicht gerade schnell voran. Für die etwas über 100km braucht der Zug 4 Stunden, dafür geht die Strecke meist direkt am malerischen Urubamba-Fluß entlang. Bei km 108 steigen ein paar Backpacker aus, die zur eintägigen Kurzversion des Inka-Tails aufbrechen, und für einen kurzen Moment bedauern wir, nicht darunter zu sein, weil wir keine der reglementierten Zugangstickets mehr bekommen haben.

In Aguas Calientes, der Endstation des Zuges, erwartet uns schon jemand von unserem Hotel, dem "Gringo Bill's", einem ganz hübsch um einen Innenhof gruppierten Sammelsurium von Zimmern direkt im Zentrum des Dorfes. Wir erledigen zunächst ein paar "Formalitäten", insbesondere erstehen wir Eintrittskarten für Wiñay-Wayna, und damit die Berechtigung, den Inka-Trail von Machu Picchu aus ein Stück weit zurückgehen zu können. Wir wollten das eigentlich heute angehen, aber zum einen regnet es immer stärker, und zum anderen dürfen wir nur an einem Tag beide Stätten besuchen...

Mit plötzlich viel Zeit zur Verfügung beschließen wir, einen Aufstieg auf den Machu Picchu gegenüberliegenden Berg, den Putucusi, anzugehen. Der Weg dorthin verläuft zuerst auf den Bahnschienen (echtes Road-Movie-Gefühl kommt auf), dann steil durch Hochurwald hinauf. Kein Mensch ist außer uns dort unterwegs, was uns gefällt aber auch ein bißchen nervös macht.

Der Ausflug findet ein jähes Ende an einer Holzleiter, die steil und ohne einsehbares Ende die Felswand hinaufführt. Dort die rutschigen Holzbohlen hinauf kämen wir ja vielleicht - aber wieder herunter? Ein kleiner Versuch belehrt uns, daß wir besser umkehren sollten: auf den glitschigen Holzbalken wird der Abstieg zu einer echten Zitterpartie, und nicht auszudenken ist, wer uns wann finden würde, sollten wir abrutschen. Es heißt nicht umsonst, daß 75% aller Wanderer hier umkehren: wir auch.

Als Alternativprogramm landen wir im Museo de Sitio "Manuel Chávez Ballón", wo archäologische Funde aus Machu Picchu ausgestellt sind. Von kaum einem Touristen besucht und gerade seit wenigen Jahren wieder geöffnet, ist das Museum ein echter Geheimtip. Sehr modern gemacht, anschaulich, und voll interessanter Funde! So bekommen wir eine erste Ahnung der sagenumwobenen Inkastadt und die richtige Vorbereitung für den morgigen Besuch. Mit zum Museum gehört ein kleiner aber feiner botanischer Garten, in dem wir cuy-Verwandte und aves del paraiso, exotisch-bunte Blumen, bewundern.

Zum Abendessen: im "Inka Wasi", schließlich gibt es hier nur restaurantes touristicos. Das Paprika relleño schmeckt, und wird dekoriert von einem liebevoll in Möhre geschnitztem Condor.

permalink written by  gattidimonaco on September 25, 2006 from Machupicchu, Peru
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Machu Picchu: Sagenhafte Stadt

Machupicchu, Peru


Heute ist der große Tag: wir wollen Machu Picchu sehen. Und zwar am besten bei Sonnenaufgang und bevor die Massen ankommen - also stehen wir mal wieder um 5:00 auf, sind um 5:30 bei den ersten Bussen den Berg hinauf dabei, und sind um 6:00 in den Ruinen. Zwar ist es diesig-neblig, aber so haben wir eben statt Sonnenaufgang eine einzigartig mystische Stimmung zu geniEssen!

Nach dem Eingang klettern wir gleich den Berg hinauf zu einer alten Wachhütte, und auf einmal liegt Machu Picchu wirklich zu unseren Füssen - genauso, wie wir es von den Photos kennen, genauso bezaubernd und schön! Unbeschreiblich. Voller Ehrfurcht verweilen wir und geniEssen das Gefühl, angekommen zu sein.

Erst nach einer ganzen Weile brechen wir auf zu einer Erkundung der Anlage. Rund vier Stunden nehmen wir uns Zeit für einen ausgedehnten Rundgang, an den geheiligten Altarsteinen vorbei, wo Esoteriker mit ausgestreckten Händen Energie zu tanken suchen, zum den Spiegeln zur Mondbeobachtung (Steinbecken, die wirklich heute noch mit Wasser als Spiegeloberfläche gefüllt sind), zum Tempel des Condors mit seinem in Stein gehauenen Riesenvogel, und all den anderen Höhepunkten der alten Stadt. Noch fast wie intakt steht sie da, und selbst die mittlerweile zahlreich werdenen Touristen stören nicht wirklich, sondern tragen zum Eindruck bei, es handle sich nicht um Ruinen, sondern um eine immer noch lebendige Stadt!

10:20 brechen wir auf zu unserem kleinen Stück Inka-Trail: zuerst der Aufstieg zum Sonnentor, das auf einem Berggrat hoch oben über der Anlage thront, und von wo aus die einstigen Reisenden den ersten Blick auf Machu Picchu erhaischen konnten - auch wenn für uns unser erster Blick vom Wachturm aus der unvergeßliche immer bleiben wird. Dennoch: immer wieder verlocken Blicke auf die unglaublich harmonisch an den Berg gegossene Stätte zum Anhalten, Photographieren, Bewundern. So brauchen wir eine ganze Stunde bis zum Sonnentor, deutlich mehr als gedacht.

Auf dem weiteren Weg in Richtung Wiñay-Wayna sind wir plötzlich ganz unter uns - nur ein Tourist und ein Guide kommen uns in der ganzen Zeit entgegen! Relativ eben geht es durch grüne Berglandschaft dahin, auf einem Weg, der von Blumen, Kolibris und unglaublich vielen Schmetterlingen (die man fast zertritt, so zahlreich schwirren sie um die Füße) gesäumt ist. Wunderschön! Einzig macht uns Sorgen, daß es doch viel weiter zu laufen ist, als wir gehofft hatten. Schließlich müssen wir am Nachmittag den Zug erwischen und wollen noch einmal etwas Zeit in Machu Picchu haben. Fast schon sind wir am Umkehren, da erreichen wir Wiñay-Wayna, oder jedenfalls das Camping-Lager, das sich in der Nähe der Ruinen befindet. Hier verabschieden wir uns von der Trauer, nicht mit einer Tour den Inka-Trail gegangen zu sein: zu pervers der Anblick der gemütlich Essenden Gringos neben mürrischen weil erschöpften und viel zu beladenen Trägern.

Eine Weile irren wir nach falschen Richtungsangaben im weitläufigen Campingplatz herum, bis wir endlich, 2h15 nach dem Aufbruch von Machu Picchu, den Blick über Wiñay-Wayna haben. Schön sonnig ist es inzwischen, und malerisch menschenleer liegen die Inka-Terrassen unter uns.

Nur eine kurze Rast gönnen wir uns, dann marschieren wir im Eiltempo den Weg zurück, nur zum Wassertrinken anhaltend. So erreichen wir nach nur 1h45 wieder Machu Picchu und geniEssen dort noch einmal den Blick vom Wachturm. Um 15:00 heißt es schweren Herzens Abschied nehmen und per Bus nach Aguas Calientes herunterzufahren. Gerade noch rechtzeitig, um das Gepäck aus dem Hotel zu holen, und um den Zug um 15:55 zu erreichen. Nocheinmal geht es durch das Urubamba-Tal, den zig-zag herunter, und nach 20:00 sind wir zurück in Cusco. Erschöpft aber glücklich finden wir uns im Hotel ein und Essen nochmal bei Pachapapa ein AbendEssen (mit Alpacaschinken-Pizza).

permalink written by  gattidimonaco on September 26, 2006 from Machupicchu, Peru
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Von Cusco an den Titicaca-See

Cusco, Peru


Wenn wir schoneinmal in der Nähe sind, wollen wir auch den Lago Titicaca gesehen haben! Also fahren wir von Cusco nach Puno - was heute sogar per Zug möglich wäre. Allerdings lockt uns das Angebot von FirstClass, die einen Bus der "Classe Turistico" mit Zwischenstops an verschiedenen Sehenswürdigkeiten anbieten. Für uns die Möglichkeit, en passant noch das eine oder andere mitzunehmen.

Die pasaje hatten wir gestern abend kaufen wollen, aber mangels Bargeld nur in einem Tour-Büro anzahlen können (80 Soles von 161 insgesamt für uns beide). So erscheinen wir um 7:30 früh mit unserer Quittung am Bus - und stellen fest, daß diese Quittung keinerlei Wert für die Busgesellschaft besitzt. Ohne Ticket keine Fahrt... Zu unserem Glück regelt einer der Chefs die Situation: er treibe das angezahlte Geld schon ein von diesem Tour-Büro, und es seien ja noch zwei Plätze frei im Bus. So kommen wir mit, ohne mehr als die versprochenen 25 US-$ zahlen zu müssen. (Andere im Bus mußten für dieselbe Reise 45 zahlen!)

Auf einmal sind wir in einer ganz anderen Welt: der des rundum versorgten Touristen. Wir müssen einfach nur im Bus sitzen und warten, von Monument zu Monument geschaukelt zu werden...

Den Anfang macht die Kirche in Andahuaylillas, genannt "Capilla Sixtina Andina", was sich allerdings als maßlos übertrieben für die etwas windschiefe Innenausstattung herausstellt. Immerhin, über dem wieder mit viel Silber und Spiegeln geschmückten Altar hängt ein Werk von Murillo, und die Mudéjar-Decke im vorderen Teil des Kirchenschiffs ist interessant - und zeigt eine wirre Kombination von christlichen, indigenen und arabischen Symbolen, mit dem achteckigen Stern der Mauren in der Mitte. Bemerkenswert auch noch das Gemälde zu Seiten der Eingangstür - hier ist der Weg in den Himmel mit Dornen, der in die Hölle mit Rosen belegt...

Nach etwas weiterer Fahrt halten wir noch bei den Ruinen von Raqchi, Temepl des Gottes Wiracocha an der Grenze zwischen den Quechua und den Aymara; so rundet ein weiteres Inka-Monument unsere Besichtigungen ab. Die Anlage wäre auch beschaulich-schön, wären da nicht die unzähligen peruanischen Kinder, die wohl gerade auf einer Art Ferienlager hier sind. Sie umlagern uns förmlich und betteln um "una foto, una foto" - wir denken erst, es ginge ihnen um die paar Soles, die sie uns dann sicher abverlangen würden. Gefehlt: erst bei unseren mit dicken D-SLR-Kameras behängten Reisegenossen merken wir, daß es den Kindern darum geht, sich im kleinen Monitor der Digitalkameras sehen zu können! Ein Mitreisender geht auf die Photowünsche ein und hat Mühe, den Kindern seine Kamera wieder zu entreißen.

Es folgen zwei wenig lohnenswerte Stops: In San Pablo werden wir in einen Hof gefahren, um den herum sich diverse Stände mit wenig hübschen Silber-, Ton- und Alpaca-Waren aufgebaut haben. Wir dürfen zwar kostenlosen mate de coca trinken und die Alpacas füttern, sollen aber eigentlich vor allem einkaufen... Und wir dachten schon, die angepriesenen Alpacas bekämen wir in freier Wildbahn zu sehen - wie eben auf unseren Touren in Chile! Ähnlich touristisch geht es bei unserem almuerzo in Sicuani zu - ein wenig berauschendes Mittagessen in einem Lokal, das wohl vor allem mit diesen Tour-Bussen Geschäft macht.

Weiter unterwegs nach Puno erreichen wir bald La Raya, den mit 4313m höchsten Punkt der Fahrt und Beginn des altiplano. Der mittwöchliche Zug aus Puno kommt auch gerade dort vorbei, und wir bestaunen ein paar Minuten lang die Bergkulisse, in der irgendwo der Urubamba entspringt, der heilige Fluß der Inka und Hauptzufluß des Amazonas.

Letzter Halt vor Puno ist Pukara, mit einem interessanten kleinen Museum zur gleichnamigen Kultur. Doch hier gönnt man uns nur 5 Minuten, viel zu wenig, um nur einen Bruchteil der Exponate anzusehen. Wie schade - hier drängt unser Guide Marco zum Weiterfahren, während wir in San Pablo und Sicuani viel zu viel Zeit vertrödeln mußten.

In Puno angekommen, beginnt es zu regnen. Gerade noch trockenen Fußes erreichen wir unser Hotel - doch den Abendbummel zum Restaurant müssen wir bei Wolkenbruch und Gewitter verschieben. Wir warten das Gröbste im Hotelzimmer ab, doch dann bietet sich vom Fenster aus ein merkwürdiger Anblick. Es dauert eine Weile, bis wir realisieren, was da auf den Straßen und Dächern liegt - Schnee!

Fürs Abendessen finden wir diesmal nichts Gutes, in einem der tausend restaurantes turisticos im Zentrum, das besser nicht genannt wird.

permalink written by  gattidimonaco on September 27, 2006 from Cusco, Peru
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Los Uros

Puno, Peru


Endlich ein gemütlicher Morgen mit Frühstück... Danach zum Hafen, und nach etwas Warten füllt sich gegen 10:30 ein colectivo-Boot, mit dem wir zwei Inseln der Uros besuchen können.

Los Uros sind die berühmten schwimmenden Inseln aus Schilfgras, die in der Bucht bei Puno liegen und auf denen indígenos von Fischerei und zunehmend Tourismus leben. In der Tat fühlen auch wir uns verpflichtet, ein kleines Souvenir mitzunehmen... Ansonsten ist es ein lustiges Gefühl, auf diesen "Inseln" herumzustaksen, den Bewohnern beim Kochen (mit offenem Feuer - in einer Umgebung nur aus getroknetem Schilfgras!) und Basteln zuzuschauen. Mit uns im Boot noch zwei Touristen und eine Gruppe von Peruanern aus Lima, die als einzige den offerierten Fisch probieren.

Nach etwa 2h endet die kleine Tour, wieder einmal rechtzeitig, um dem anrückenden Regen und Gewitter zu entgehen.

Der Nachmittag vergeht mit unserer Fahrt zurück nach Arequipa - so kommen wir morgen doch noch dazu, uns diese Stadt ausführlicher anzusehen!

permalink written by  gattidimonaco on September 28, 2006 from Puno, Peru
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