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Theben

Luxor, Egypt


Für heute war Sightseeing am Westufer des Nil angesagt. Dort wo die meisten alten Tempel, Monumente und Gräber zu finden sind. Um flexibel zu sein und weil es fast eine Sache der Ehre ist, schnappte ich mir dafür mein Fahrrad. Zu Fuß wären die Distanzen zu groß.

Doch noch bevor ich überhaupt in der Nähe des Nil war, wurde ich, an der Ampel stehend, von einem Minibus von hinten geprellt, so dass mir das Rad unter dem Hintern verrutschte. Dem Rad war zum Glück nichts weiter passiert. Ich entbrannte jedoch in großem Zorn und das nochmal um so mehr als der Minibusfahrer nicht das geringste Bedauern zeigte. Ich schlug im aufs Auto und brüllte ihn auf Deutsch und Englisch an, was das solle und dass er sich wenigstens entschuldigen könnte. Daraufhin kam ein Passant hinzu der sich aus tiefem Herzen für das Verhalten in Englisch entschuldigte, jedoch wollte ich die Entschuldigung nicht von ihm sondern vom Busfahrer. Mir blieb keine Wahl, ich musste die Entschuldigung annehmen, mich beruhigen und die Mundwinkel wieder nach oben zaubern. Schließlich bin ich hier um mich zu freuen, nicht um mich zu ärgern.

Da es in Luxor keine Brücke zur anderen Uferseite gibt, ging ich zur Fähre, die auch alle Ägypter benutzen. Auf dem Weg wurden mir private Überfahrten für bis zu \pounds E 10 angeboten. Am Ticketverkauf für die Fähre wollte man jedoch nur \pounds E 1 von mir. Als ich aber sah, dass die Ägypter nur \pounds E 0,25 bezahlen, beschwerte ich mich über den ,,hohen`` Preis von \pounds E 1. Die Begründung war, dass sie ja Ägypter seien. So behauptete ich kurzerhand auch Ägypter zu sein, ,,Ana masri!``, und bekam den noch kleineren Preis.

Bei den Memnonkolossen traf ich Norberto, einen Spanier, den ich bereits in meinem Hotel kennengelernt hatte. Er hatte sich ein Fahrradgeliehen und eine ähnliche Route vor wie ich. Also schlossen wir uns zusammen und radelten ins Tal der Königinnen. Auch hier funktionierte der neue Studentenausweis wie geschmiert.

Die Gräber sind ähnlich der im Tal der Könige: Mehr oder weniger lange Gänge, die zu Grabkammern führen. Die Wände sind reich mit Darstellungen aus der Mythologie der alten Ägypter verziert und an der Decke prangen Sonne, Mond und Sterne. Die Wärter waren sehr eifrig im Erklären, obwohl ich gar nicht gefragt hatte. Ihr letztes Wort war immer ,,Bagschisch``.

Auf dem Weg zum Tal der Könige besuchten wir den Tempel von Ramses III. Leider machte ich den Fehler mein Rad in die Mittagssonne, die fast im Zenit steht, zu legen. Als wir zurück kamen und ich mein Fahrrad abschließen wollte, begann plötzlich ein immer stärker werdendes Zischen am Vorderrad. Und ich hatte natürlich gerade mal kein Flickzeug dabei. Verdammt!

Also schob ich ein Stück, während ich mich von Norberto verabschiedete, da er ohnehin nicht ins Tal der Könige wollte, welches ich als nächstes angepeilt hatte. Mit einem Minibus fuhr ich ins nächste Dorf, wo es viele Fahrradverleihe gibt. Einer flickte mir das Vorderrad auf ägyptische Weise mit einem Stück Gummi.

Danach machte ich mich wieder auf den Weg ins Tal der Könige. Unterweg las ich wieder Norberto auf, der es sich zumindest mal von weitem anschauen wollte, da ihm der Eintrittspreis ohne Studentenausweis zu teuer war. Der war, für 3 Gräber, in der Tat noch \pounds E 10 höher als beim letzten Mal vor 2 Jahren. Also trennten wir uns wieder als wir ankamen.

Ich hatte nur eine Stunde Zeit um schnell ein paar Gräber zu besichtigen. Mehr braucht man aber eigentlich auch nicht. Ich suchte mir an der Info die längsten aus, merkte mir die Nummern und machte mch daran sie zu erkunden. Leider war von den 3 Gräbern vor eins geöffnet, so dass ich mir für die anderen beiden schnell was anderes suchen musste. Mit Verlassen des letzten Grabes begannen auch schon sämtliche Touristenpolizisten, Grabwärter etc. in den Feierabend zu marschieren so dass ich mitgehen musste.

An der Fähre spielte ich nochmal das gleiche Spiel. ,,Ana masri!`` und bezahlte den ägyptischen Preis. Um mir noch etwas zu Essen zu besorgen, entschied ich mich, nochmal über den Markt zu fahren. Geriet aber mitten im Getümmel in einen Stau aus Pferdekutschen, die Pauschaltouristen bequem durchs Getümmel befördern und sämtliches Leben auf der engen Marktstraße lahmlegen. Kein Wunder, dass einen als Touristen hier viele Ägypter mit ihrem Angequatsche nerven. Vielleicht ist das ja ihre Rache für derartige Belästigungen.

Abends spielte ich mit Norberto ein paar Runden Domino und ging ne Pfeife mit ihm rauchen. Danach ging schlenderte ich noch etwas herum und kehrte nochmals bei Tee und Pfeife in einer winzigen Bar ein, in der ich der einzige Gast war. Also spielte ich mit dem Wirt Domino.

permalink written by  derAaron on May 11, 2009 from Luxor, Egypt
from the travel blog: Oasentour Western Egypt
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derAaron
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