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Oasentour Western Egypt

a travel blog by derAaron


Fahrradtour von Kairo über verscheidene Oasen nach Luxor

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Cairo, Egypt




permalink written by  derAaron on April 24, 2009 from Cairo, Egypt
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Tag 0

Cairo, Egypt


Der erste Tag in Kairo war sehr anstrengend aber schِn. Am wichtigsten war es noch die fehlenden Dinge zu besogen. Darunter waren nicht zuletzt die Lebensmittel für die nنchsten vier Tage, in denen ich keinen Ort passiergen werde, sondern auch einen Kocher, da mich Dennis Kocher per Post nicht mehr rechtzeigt vor dem Abflug erreichte. Ein paar neue Sandalen waren auch mit dabei.

Glücklicherweise nahm sich Massimo Zeit mit mir die Dinge zu besorgen. Er ist ebenfalls hier bei den Salesianern Don Boscos zu Gast, die ich noch von meiner letzten Tour (Kapstadt - Kairo) kannte. Damals hatte ich mit Dennis auf verschiedene Hilfsprojekte in Afrika aufmerksam gemacht. Darunter auch das der Salesianer. Mit einer Schule für Flüchtlingskinder aus Darfur helfen sie hier den Vertriebenen aus dem Sudan.

Massimo ist Arabistikstudent aus Catalania/Italien und konnte mich daher sehr gut bei der Verstنndigung unterstützen. Auch mein arabischer Wortschatz ist durch um einiges gewachsen.

Am Abend kehrte ich noch in einer Gasse ein, wo man mit Shisha und Tee reichte. In Gesallschaft vieler ؤgypter die ebenso ihren tag ausklingen lieكen oder sich bei Brettspielen vergnügten, genoك ich den letzten Abend, bevor es ernst wird. Als ich schon entschlossen war zu gehen kamen ein paar freche kleine Jungs vorbei die mich mit groكen Augen anschauten. Dann ergriff einer mein Wasserglas, von dem ich sowieso nicht getrunken hatte um mich vor "Pharaohs Rache" zu bewahren, trank einen Schluck und spuckte ihn mir zielsicher ins Gesicht. Damit hatte ich sofort die Aufmerksamkei aller Anwesenden, die sich sofort dafür entschuldigten, wنhrend die Jungs schon lنngst die Flucht ergriffen hatten.

Einer reichte mir mir soft ein Taschentuch und entschuldigte sich nochmals herzlich. Als ich aufbrach und bezahlen wollte, bestand er sogar darauf, meine Pfeife und meinen Tee mit zu zahlen. Das lieك die Enttنuschung schnell verfliegen und mich mit einem guten Gefühl zu Bett gehen.

permalink written by  derAaron on April 25, 2009 from Cairo, Egypt
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tagged Desert, Cairo and Bike

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Tag 1

Al Qasr, Egypt


Da gerade Sonntag war, begann mein erster Fahrradtag mit der heiligen Messe. Nichts desto trotz machte sich die Versuchung in mir breit, die Tour abzublasen - schlieكlich hatte ich noch nie eine Tour mit einer derartigen Herausforderung begonnen: 4 Tage bis zum ersten Ort. Dazu kamen Bequemlichkeit und die Angst vor der Langeweile in der eintِnigen Landschaft.

Schlieكlich raffte ich mich aber doch auf, wie hنtte ich es auch zu Hause erklنren kِnnen. 9 Uhr 45 starte und quنlte mich zunنchst urch den Berufsverkehr von Cairo. Dazu kam, dass ich von einem Ende ans andere musste. 3 Mal verfuhr ich mich insgesamt, bemerkte dies aber rechtzeitig durch das GPS.

ـber eine Hochstraكe kam ich auf die Hauptstraكe Gizehs, welche an en Pyramiden endete. Entgegen meiner Erwatung, nun in der Wüste zu sein, quنlte ich mich noch ca. 20 Kilometer in dichtem Verkehr bis endlich aus der Autobahn eine Landstraكe wurde und die Anzahl der Autos deutlich abnahm. Nun gab es endlich auch keine Betonneubauten mehr, sonder nur noch Sand.

Ansonsten war der Tag aber mit einigen guten Begegnungen gesegnet. Als ich z. B. einen Bahnschrankenwنrter um Wasser bat, wurde ich direkt zu Tee eingeladen, stنndig grüكten mich die passierenden Autos und in der Krankenstation KM 88 durfte ich mein Zelt aufbauen. Hier ist es Wind- und Hundgeschützt. Gerade letztes ist wichtig, da ich heute schon ein Mal von 2 Zنhne fletschenden Kِtern verfolgt wurde. Bei 30 km/h konnte ich sie gerade so noch abhنngen - ich wage mir nicht auszumalen, was sonst passiert wنre.

Diese Krankenstationen sind über die gesamte Strecke verteilt und somit eine gute Mِglichkeit Wasser oder Schlaf zu tanken. Das Wasser bekommen sie selbst per Zug mit riesigen Wagons. Doch trotzdem mِchte ich es lieber nicht riskieren, hier krank zu werden - von meinem Sonnenbrand mal abgesehen - , da der Krankenwagen erstmal angeschoben werden muss bevor er anspringt.


permalink written by  derAaron on April 26, 2009 from Al Qasr, Egypt
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Tag 2

Al Qasr, Egypt


Gomer, einer der Sanitنter hatte mir die Kilometermarken für die nنchsten Krankenstationen in mein Heft geschrieben. So konnte ich nun ein bisschen besser mein Stopps und ـbernachtungen planen.

Schon wenige Kilometer nach dem Start verfolgte mich wieder ein Rudel Hunde. Die ca. 7 Vierbeiner witterten mich sehr früh, wodurch mein Vorsprung gefنhrlich knapp wurde. Doch zum Glück kam, als ich die Straكe erreichte, mir ein LKW entgegen, der mir die Hunde vom Leib hupte und dabei sogar einen überfuhr - ich sah ihn noch fliegen. Ziemlich schockiert davon setzte ich meinen Weg durch den ,,riesigen Sandkasten`` fort.

Wie mir Gomer verhergesagt hatte, erreichte ich die nنchste Krankenstation nach 47 Kilometern. Auch die Zweite war genau an der richtigen Kilometermarke. Dort gab es sogar einen kleinen Laden u. a. mit Datteln und Bohnen. Beides natürlich maكlos überteuert, denn die Konkurenz war 200km in jede Richtung entfernt.

Nach einer Weile kam ein Bus mit Hollنndern an und wir kamen ins Gesprنch. Sie waren ebenfalls nach Bahariya unterwegs um dort in der Weiكen Wüste zu wandern. Da mein Sonnencreme dramatisch schnell zur Neige geht, fragte ich sie, ob sie eine Tube für mich übrig hنtten, denn zu kaufen gibt es die frühestens in Luxor wieder. Glücklicherweise überlieكen sie mir eine.

Nach weiteren 40 Kilometern sollte die nنchste Krankenstation, welche ich als ـbernachtungsmِglichkeit in Betracht zog, kommen. Seit der letzten Hundebegegnung hab ich so schnell nicht mehr vor in der Wildnis zu zelten.

Doch da hatte sich Gomer wohl vertan, denn an erwarteter Stelle war nichts als Sand. So blieb mir keine andere Wahl, als weiter zu radeln, bis ich was geeignetes finde. Weitere 20 Kilometer spنter war sie endlich da, die Krankenstation. Doch statt Erleichterung, machte sich Adrenalin in mir breit, da sofort wieder zwei Hunde angeklefft kamen.

Diese lenkten aber auch die Aufmerksamkeit der Besitzer auf mich, welche mich herzlich aufnahmen. Bei Achmed und Achmed habe ich im Hof mein Zelt aufgeschlagen. Achmed, Soldat bei der نgyptischen Armee, lud mich auch gleich zum Tee ein. Auch Hühnchen boten sie mir zu essen an, doch ich lehnte dankend ab und zog meine Nudeln vor.



permalink written by  derAaron on April 27, 2009 from Al Qasr, Egypt
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Tag 3

Al Qasr, Egypt


Mit groكem Druck im Verdauungstrakt erwachte ich. Ungewiss, ob ich es noch lange aushalten würde, schnappte ich mir meine Klopapierrolle und suchte mir ein nettes Plنtzchen, wنhrend bei den Achmeds noch alles ruhig war. Anschlieكend versorgte ich mich mit ein paar Tabletten gegen der Durchfall und meinem Frühstück. Wنhrend ich meine Sachen zusammenpackte kamen die beiden langsam in die Gنnge. Zum Abschied gab mir Achmed, der Soldat, noch eine Gurke mit auf den Weg.

Dank Rückenwind rollte ich die ersten Kilometer fest ganz von allein. Es waren sogar über lنngere Zeit auch mehr als 30 km/h drin. Nach ein bis zwei Stunden stand ich an der ersten landschaftlichen Verنnderung seit Kairo: Die Straكe schlنngelte sich durch ein Tal mit beeindruckenden Felsformationen. Rechts und links Sand und ab und zu ein Fels, würdig in einer Marlboro-Werbung mitzuspielen.

Der Nachteil dieser schِnen Landschaft war allerdings, dass ich gelegentlich auch mal gegen den Wind fahren musste und es zunehmend hügeliger wurde. Um mich von diesen Strapazen zu erholen, machte ich Halt an einer Art Raststنtte. Fast so wie die Autobahnparkplنtze in Deutschland. Eine kleine Ausfahrt und eine Bank mit groكem Dach und jeder Menge Müll. Aber der Schatten war mir wichtiger als ein sauberes Ambiente.

An ebendieser Raststنtte hatten es sich auch schon ein paar Straكenarbeiter gemütlich gemacht, die dort einen Seitenstreifen an die Straكe dran asphaltierten. Sie luden mich zum Tee ein und wir kamen ins Gesprنch. Die Gesprنche mit den ؤgyptern, die ich so auf dem Weg treffe, werden immer einfacher verstنndlich für mich, da sie alle die gleichen Dinge wissen wollen: Herkunftsland, Ziel, Handynummer, ob ich allein radle, ob ich verheiratet bin und wenn sie die Kamera oder das Handy gesehen haben, was diese gekostet haben. Gerade bei den Fragen nach dem Wert der einzenen Ausrüstungsgegenstنnde, drukse ich lieber herum und tue so als würde ich nicht verstehen, was sie wissen wollen.

Wenig spنter erreichte ich einen Polizeicheckpoint am Beginn einer mit saftig grünen Bنumen gesنumten Allee. Unglaublich war das Gefühl endlich wieder im Schatten zu radeln, die Frische zu spüren und meinen Kopf in, aus einem Rohr sprudelndes, Wasser zu halten. Doch wie ich kurz darauf feststellte, war das noch lange nicht die ersehnte Oase. Bis dahin musste ich noch 30 Kilometer Mondlandschaft mit Seitenwind bewنltigen.

Sehr erschِpft erreichte ich die Bahariaoase. Da ich einen Tag weniger als eingeplant, bis hierher brauchte, werde ich morgen erst einmal pausieren, meine müden Knochen entspannen und das hiesige Museeum besuchen.

Am Checkpoint des Ortseingangs bestenden zwei Leute von der Touristenpolizei darauf, mich zu einem Hotel zu bringen. Da ich aber keins gebuchte hatte, bat ich sie mich zu einem günstigen zu bringen. So hatte ich das auch schon bei meiner letzten Radreise in ؤgypten gemacht - da spart man sich den Reiseführer.

Nach dem Abendessen ging ich nochmal an die Hauptstraكe in eine kleine Bar um eine Shisha zu rauchen. Auf arabisch erkundigte ich mich nach dem Preis, der von der Dame, die bediente erstmal beim Familienoberhaupt nachgefragt wurde. Wie ich erwarte, war der gleich bei 300\% des ـblichen. Mit etwas Verhandlungsgeschick bekam ich aber dann doch die Pfeife für ein Pfund. Auch beim einkaufen hatte ich schon bemerkt, dass die Preise für Lebensmittel hier wieder von der Herkunft des Kنufers abhingen. Trotzdem war die Familie, die die Bar betrieb, und gerade auch der einzige Gast war, sehr freundlich. Sie zeigten mir wie man Domino spielt und ich konnte ein paar Runden mitspielen.


permalink written by  derAaron on April 28, 2009 from Al Qasr, Egypt
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Al Qasr, Egypt




permalink written by  derAaron on April 29, 2009 from Al Qasr, Egypt
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Bawiti

Al Qasr, Egypt


Eigentlich wollte ich ja ausschlafen, doch unerwartet wachte ich zur gewohnten Zeit, gegen 7 Uhr, auf. Sogleich bemerkte ich auch einen fatalen Fehler, den ich wohl gestern schon gemacht hatte, als ich zum kochen kein gefiltertes Wasser, sondern warmes Wasser aus der Leitung nahm. Bauchschmerzen und Durchfall waren das Resultat. Mit Medikamenten behalf ich mir so gut es ging, schließlich hatte ich ja noch was vor.

Nach einem sehr ruhigen Vormittag, machte ich mich gegen 12 Uhr auf um Bawiti zu erkunden, verschiedene Dinge einzukaufen und die goldenen Mumien zu besuchen.

Die außergewöhnlich große Hitze überraschte mich, schließlich war ich ja auch zu gleichen Tageszeit auch schon unterwegs gewesen. Aber so erdrückend hatte ich sie bisher noch nicht empfunden, vielleicht hat das auch was mit der geringen Höhe hier zu tun.

Im Touristenbüro erklärte mir ein Angestellter den Weg zum Museum und zu den Gräbern, in denen man die Mumien gefunden hatte. Doch zunächst besorgte ich mir neues Klopapier, Guthaben fürs Handy und etwas Gemüse fürs Abendessen. Dabei half mir das arabisch, dass ich von einer libanesischen Freundin und Massimo in Kairo gelernt hatte, sogut dass ich ohne Kommunikationsprobleme alles bestellen, verhandeln oder bezahlen konnte. Vielleicht war das auch der Grund dafür, dass heute viel seltener ,,Touristenpreise`` von mir verlangt wurden.

Was das Internet betraf, hatte ich Glück, denn das Internetcafé hatte gerade vor zwei Tagen DSL bekommen. Nachdem ich eine Stunde verschiedene Dinge erledigt hatte, fragte mich der Besitzer des Ladens, wo er online Filme, die noch im Kino laufen, im Internet gucken könne. Und da es für ihn zum nächsten Kino 368 Kilometer sind, hatte ich auch kein schlechtes Gewissen ihm dabei zu helfen.

Inzwischen waren draußen Wolken aufgezogen und die Hitze erträglicher. Im Museum schaute ich mir die ca.10 Mumien an, durfte aber leider nicht filmen. Das Museum funktionierte etwas anders, als Museen normalerweise funktionieren. Man zahlte nicht Eintritt und ging hinein, sondern ich kaufte ein Ticket im Tickethäuschen und musste dann damit zum Museum gehen, das eher einer Lagerhalle glich. Dort führte mich ein Angestellter in die Halle mit den Mumien, die er erstmal aufschließen musste. Da fühlte ich mich ein wenig als würde mir etwas streng Geheimes gezeigt.

Auf arabisch versuchte er mir zu jeder Mumie etwas zu erklären, aber dafür waren meine Kenntnisse noch zu rudimentär. Nichtsdestotrotz waren die goldenen Mumien sehr eindrucksvoll. Auf ihre Köpfe und Oberkörper sind mit Gips oder ähnlichem die Gesichter und Konturen der Verstorbenen modelliert, vergoldet und reich verziert.

Direkt im Anschluss radelte ich zu den Gräber wo diese Mumien 1937 gefunden wurden. Der Wächter der dort die Tickets, normalerweise entwertet, schlief aber felsenfest. Auch lautes Ansprechen auf Arabisch, Englisch und Deutsch half nicht weiter, als dass er sich mal auf die andere Seite drehte. An ihm rütteln wollte ich aber auch nicht. So dass ich seine mentale Abwesenheit als Einwilligung nahm, die Gräber auf eigene Faust zu erkunden und dabei natürlich auch zu filmen.

Vorsichtig wie Indiana Jones betrat ich die Gruft und musste erstmal den Lichtschalter suchen. Sehr eindrucksvoll ist die Ausmalung der Hauptkammer, von der mehrere Grabkammer abgehen - quasi der Flur. Das zweite Grab war deutlich schlichter verziert.

Draußen, als ich mein Fahrrad schon wieder abgeschlossen hatte kam plötzlich an Angestellter des Museums, aber nicht der der schlief, auf mich zu um das Ticket zu sehen und mir die Gräber zu zeigen. Um Ungereimtheiten vorzubeugen ging ich also nochmals mit und ließ mir von ihm die Malereien erklären. Filmen hätte 1000 Pfund (ca. 150 Euro) oder Bagschisch gekostet. Als er die Führung beendet hatte durfte ich aber trotzdem noch ein paar Einstellungen drehen.

Inzwischen war es der Luft in meinem Vorderrad zu warm geworden, so dass sie sich mit einem Knall verabschiedet hatte. Ein alter Ficken, hatte dem Druck nicht mehr standgehalten, wie ich abends herausfand. Also schob ich zurück, kaufte die letzten Dinge ein, flickte und besuchte nochmal die Bar von gestern.


permalink written by  derAaron on April 29, 2009 from Al Qasr, Egypt
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Tag 4

Qasr al Farafirah, Egypt


In der Nacht ging es mir nochmal richtig schlecht. Durchfall und Bauchkrämpfe wie auch schon in der Nacht zuvor. Meine Mutter und Tourärztin hatte mir dagegen ein Antbiotikum verordnet, das ich dabei hatte. Doch von der Wirkung war noch nichts zu spüren.

Am heutigen Morgen fragte ich mich dann ernsthaft, ob ich schon bereit sei, weiter zu radeln unter diesen Umständen. Mit einer knappen Mehrheit entschieden sich meine grauen Zellen dann aber doch die nächste Strecke in Angriff zu nehmen.

Die ersten Kilometer fuhr ich durch das langsam erwachende Bawiti. Unachtsam und mit offener Lenkertasche fuhr ich über eine Bodenwelle, wie es sie häufig zur Verkehrsberuhigung in Ägypten gibt, und dabei hüpfe mir die Videokamer aus der Tasche auf die Straße. Verdammt! Eingepackt war sie nämlich nur in einer Socke. Doch zum Glück funktioniere noch alles wie gewohnt.

Der starke Rückenwind schob mich fast von selbst durch die schwarze Wüste. Dort stehen riesige Felsen, die mit schwarzem Geröll bedeckt sind. Ganz anderes als an den Tagen zuvor gab es mal wieder richtig was zu sehen.

An einer Raststätte zwischen Schwarzer und Weißer Wüste legte ich mich zur Mittagszeit eine Stunde auf die Bank um mich in ihrem Winschatten zu entspannen, denn der Wind bließ inzwischen noch stärker. Ein paar Hügel später war ich dann endlich am Eingang zum Nationalpark Weiße Wüste. Der Polizist am Checkpoint fragte mich nach der Nationalität und ob ich in der Wüste schlafen würde oder nach Farafra weiterfahren würde, was die nächste Oase ist. Um Schwierigkeiten zu entgehen, sagte ich sicherheitshalber, dass ich nach Farafra fahre.

Nachdem ich die ersten Felsen der Weißen Wüste gesehen hatte, wollte ich auch wirklich nicht dort übernachten, denn die Wüste war dort alles andere als spektakulär. Ein paar Felsen rechts und links, und das war's. daraufhin freundete ich mich mit dem Gedanken an, mich wieder irgendwo bei der Ambulanz oder Ähnlichem einzuquartieren. Erst ca. 25km später entdeckte ich die eigentliche Weiße Wüste: Bizarre riesige Felsen aus Muschelkalk - eine monumentale Landschaft.

Um einen schönen Zeltplatz zu finden musste ich aber noch 1-2km über Piste bis zum ersten Felsen fahren. Kaum war ich dort angekommen, kamen mir die Holländer entgegen, die mir vor 3 Tagen eine Sonnencreme spendiert hatten. Sie berichteten mir sogar, dass sie mich noch weitere 2 Male auf der Straße gesehen hätten.

Ich verzichtete aber darauf, mit bei ihnen zu Campen, da ich schon jetzt verdammt weit von der Straße weg war und der ganze Weg ja morgen von neuem zu bewältigen ist.

In einer relativ Windstillen Ecke stellte ich mein Zelt auf kochte mir Nudeln mit Thunfisch und beobachtete, wie sich Regenwolken am Himmel bildeten. Sollte es noch regnen, was eine Sensation wäre, müsste ich noch das Überzelt aufbauen.


permalink written by  derAaron on April 30, 2009 from Qasr al Farafirah, Egypt
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Qasr al Farafirah, Egypt




permalink written by  derAaron on May 1, 2009 from Qasr al Farafirah, Egypt
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Tag 5

Qasr al Farafirah, Egypt


Tatsächlich pochten mitten in der Nacht Regentropfen auf das nackte Dach meines Innenzeltes. Schreckhaft sprang ich auf und spannte das Überzelt drüber. Doch kaum war das Überzelt drauf, war die ,,Sensation`` auch schon vorbei. Hoch geschätzt waren es vielleicht 100 Tropfen auf das ganze Zelt. Doch immerhin waren die Spuren noch auf dem Ledersattel am nächsten Morgen sichtbar.

Der Weg zurück zur Straße war nicht so einfach zu finden, da mit Weg hier eine festgefahrene Autospur gemeint ist. Leider fand ich die, die ich gestern benutzt hatte nicht mehr, so dass ich eine andere Spur nehmen musste. Diese war aber deutlich sandiger -- und damit beschwerlicher als der Hinweg.

Der Wind unterstützte mich heute nicht so sehr wie gestern, sondern machte mir eher noch von der Seite her das Leben schwer. Manchmal blieb er auch ganz aus, oder drehte spontan. Eine ähnliche Überraschung kam mir auch schon auf den ersten Kilometern entgegen: Uwe, Norweger aus der Schweiz, tauchte plötzlich aus der Gegenrichtung auf und wir hielten beide auf ein Schwätzchen. Er war vor einem Jahr in Zürich losgefahren und über Osteuropa und den Nahen Osten hierher gekommen. In nächster Zeit wird er auch wieder Richtung Heimat rollen. Wir tauschten Übernachtungstipps und andere Hinweise aus und sprachen von unseren Reisen.

Er hatte ebenfalls in der Weißen Wüste übernachtet und konnte meine Beobachtung bestätigen: ,,Es fielen ca. 5 Tropfen.`` Ich habe es also wirklich erlebt: Regen in der Wüste!

Der restliche Weg nach Farafra war sehr sehr warm und durch den fehlenden Rückenwind sehr anstrengend. Bei einem Mittagspäuschen an einer Raststätte im Schatten sammelte ich nochmal alle Kräfte um nach Farafra zu fahren.

Am Ende der Weißen Wüste war wieder ein Checkpoint, wo ich wieder gefragt wurde, ob ich in der Wüste geschlafen hätte? Natürlich nicht! In Farafra sah ich die ersten Dromedare auf dieser Reise und fand ein sehr verschlafenes Wüstennest vor. Das lag zum einen an der Mittagszeit und daran, dass Freitag war, der heilige Tag der Muslime. Ungewöhnlich zeitig bezog ich ein Hotelzimmer und ließ bei Shisha und Tee an der Hauptstraße den Nachmittag vergehen. Danach machte ich noch ein paar Besorgungen für die nächsten drei Wüstentage.


permalink written by  derAaron on May 1, 2009 from Qasr al Farafirah, Egypt
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bike trips:

2003 Leipzig-Rügen (2,5 Tage) 443km
2003 Galway (Irland) - Leipzig (12 Tage) 1632km
2004 Leipzig - Bregenz (8 Tage) 989km
2004 Leipzig - Schmilka - Leipzig (1Tag) 324km
2004 Berlin - Jerusalem (2...

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