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Oasentour Western Egypt
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derAaron
Fahrradtour von Kairo über verscheidene Oasen nach Luxor
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Tag 6
Mut
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Die ersten 40 Kilometer führten mich durch eine wunderschöne Landschaft im Wechsel zwischen Ödland, Dörfern und saftig grünen Feldern. Überall wurde ich aufs freundlichste begrüßt und mein Gruß lächelnd erwidert. Es war ein Genuß!
Als die Oase endete ging es wieder ins gewohnte karge Gelb/Grau, doch eins war diesmal anders: Die Sonne verbrag sich den ganzen Tag hinter einer dicken Wolkendecke, was mir das Radeln sehr erleichterte - Zumindest bis starker Wind ufzog und die Straße nach links in den Wind abbog.
Bei 10km/h kämpfte ich gegen den Sturm aus 10 Uhr. Immer weniger Autos passierten mich, so dass ich bis zu einer halben Stunde ganz allein war in diesem Kampf. Doch dann kam eine Landrover mit ein paar Weißnasen aus der Gegenrichtung, hielt plötzlich und ich dachte schon sie wollte mich fragen, ab ich z. B. Wasser gebrauchen könnte, doch nein: Ohne Kommentar setzten sie zurück hielten ein paar Meter vor mir und lauerten mir mit einer Kamera auf. Hätte ich nicht noch albern gewunken und ,,Hallo`` gerufen, wären sie wohl auch Kommentarlos wieder weitergefahren.
Als eine der überdachten Raststätten in Sicht kam, hielt ich für eine ausgiebige Mittagspause in der ich ein Nickerchen im Windschatten der Bank machte. Wieder erwacht stellte ich enttäuscht fest, dass der Wind keineswegs nachgelassen oder die Richtung geändert hatte, so dass ich mit gleicher Qual weiter treten musste. Erst eine Rechtskurve erlöste mich von dem Leid.
Durch felsige Wüstenlandschaft ging es hügelig bergauf bis auf 300m und danach direkt wieder runter auf 150. Doch diesmal hatte ih den Wind im Rücken und rollte schnell die letzten Kilometer bis zur nächsten Oase. Fast angekommen, bemerkte ich Luftverlust am Vorderrad und musste 3km vor dem Ziel nochmal den Schlauch wechseln.
In der Oase fragte ich am Checkpoint nach einem Hotel und durfte weil's keins gab neben einer kleinen Bar zelten, an der die Reisebusse auf Durchreise anhalten. Da man ja im Bus schlecht beten kann, gibt's auch einen großen Teppich hier, der als Freiluftmoschee dient. Abends stellt e leider der Besitzer noch einen Fernseher draußen auf, was mir wohl eine Herausforderung beim einschlafen sein wird.
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derAaron
on May 2, 2009
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Mut
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"Scheitern" bzw. "Sieg der Vernunft"
Mut
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Entgegen meiner Befürchtung, nicht schlafen zu können wurde der Fernseher schon um 10 ausgeschaltet und vom Freistitz nach drinnen geräumt. So konnte ich angenehm schlafen. Gegen drei Uhr erwachte ich und bemerkte, dass es komplett windstill war.Voller Vorfreude drehte ich mich nochmal auf die andere Seite und wurde um 5 vom Wecker geweckt.
Im icht meiner Taschenlampe frühstückte ich und packte die ersten Sachen. Als es langsam hell wurde, baute ich das Zelt ab, verstaute alles und war mit Sonnenaufgang abfahrbeit. In absoluter Windstille genoss ich die ersten 40 Kilometer. Es war zwar diesig, aber nicht so bewölkt, wie Tags zuvor. Zunächst passierte ich ein großes Anbaugebiet mit modernster Bewässerung über eine riesige Sprühanllage, danach bestimmten endlose Sandflächen links, wie rechts das Bild. Einige Tauben und Wachteln bezwitscherten den Sonntagmorgen mitten im Nirgendwo.
Doch ich musste mich 'ranhalten, der Wind würde bestimmt wieder aufkommen. An der Maserung des Sandes und den Verwehungen am Straßenrand ließ sich die Hauptwindrichtung ablesen und die verhieß nichts Gutes. Wenig später war es dann auch soweit. Binnen einiger Minuten zog ein stürmischer Gegenwind herauf und senkte rapide meine Durchschnittsgeschwindigkeit von 20km/h auf 7km/h. Da wurde jeder Kilometer 3 Mal länger und die psychische Belastung wurde enorm.
Anfangs noch fest entschlossen, das duchzuziehen, denn genug Zeit hatte ich ja, brach mein Wille schon nach einer Stunde. Unter diesen Umständen, mit allen Pausen hätte ich es auch bis zum Abend nicht schaffen können. Nun musste also nur noch ein passendes Auto her, das mich mitnehmen könnte. So wartete ich zunäst 45 Minuten im Sand sitzend und entschloss mich dann erstmal weiter zu radeln, bis was im Rückspiegel auftauchen würde. Doch das das dauerte noch eine weitere Stunde. Es waren zwei leere LKW mit Anhänger, von denen mich einer einlud.
Machmud und Said waren meine Fahrer, die mich aus dieser Hölle erlösten. Wie warm es wirklich war, merkte ich erst in der Fahrerkabine ihres Mercedes Benz, als durchs offene Fenster die Fönwarme Luft hinein stieß. Es war als schaute man in eine geöffnete Backröhre. Der Truck war sehr gut in Schluß bis auf dass der Tacho nicht mehr ging. Draußen änderte sich kaum etwas, nur dass der Wind nun schon so viel Sand auf die Straße geweht hatte, dass wir über die Minidüne wie über einen Straßenhügel zur Verkehrsberuhigung gefahren sein. Nach 150km waren wir dann in Mut in der Dakhlaoase.Dort suchte ich sofort das Hote auf, das mir Uwe empfohlen hatte.
Es hat sehr schöne saubere Räume und nettes Personal. Am Eingang sitzen zwei von der Tourismuspolizei. Auf deren Begleitung ich bei der Anmeldung schriftlich verzichten musste.
Nachmittags verließ ich das Hotel nur für einen kleinen Spaziergang und blieb ansonsten bis zum Abend in meinem Zimmer, da es so heiß war. Abends fand ich noch einen Falaffelladen, spielte mit Einheimischen Domino und lernte so ne ganze Menge Leute kennen.
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derAaron
on May 3, 2009
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Mut
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2 comments...
Dakhla 1
Mut
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Sehr gemächlich ging ich den heutigen Tag mit dem Hotelfrühstück im Freien an. Danach fuhr ich mit dem Minibus, den üblichen öffentlichen Verkehrsmittel, nach Qalamun. Inklusive Kindern und Fahrern waren wir 20 Leute! Mein Hotelier empfahl mir dort die Altstadt und den alten Friedhof anzuschauen.
In der Tat ist beides sehr sehenswert. Zunächst machte ich einen Spaziergang über den Friedhof. Dieser besteht aus zig Gräbern aus Lehmziegeln bis hin zu richtigen Gruften. Da er am Rand des Dorfes liegt, wird er zunehmend vom Sand eingenommen, so dass einige Gräber schon teilweise bis ganz vom Sand verschluckt sind. Auch die Errosion hat einige Bauten schon teilweise zerstört. Dadurch beherbergten sie schon Kubikmeter des Sandes. Von einer Gruft schaute sogar nur noch das Dach aus dem Sand.
Einen großen Scheck bekam ich als ich in das Loch im Dach eines, schon fast ganz vom Sand verschluckten, Grabes schaute: Da lagen drei Menschenschädel einfach so herum. Da wurde mir auch gleich klar, dass die anderen Knochen die ganz in der Nähe im Sand lagen, keineswegs Tierknochen sind.Doch was hatte ich erwartet? Ist das nicht ein Friedhof? Nur gewöhnlich ist einem so ein Anblick fürs Museum vorbehalten. Krass!
Ebenso eindrucksvoll war mein Rundgang durch die Altstadt, in der es aussah, wie ich mir Dresden 1945 nach dem Bombardement. Die meisten Lehmhäuser sind eingestürzt und nur noch meterhohe Mauern übrig. Ab und zu war zwar noch ein intaktes, bewohntes Haus dazwischen, doch die allermeisten Bewohner wohnen in neuen Häuser, die rings herum um das Trümmerfeld errichtet sind. Dennoch prägen die Ruinen auf der Spitze des Hügels das Stadtbild.
Auf dem Rückweg wollte ich die ,,Magic Spring``, eine Quelle in der Wüste, besuchen. Das versuchte ich dem Minibusfahrer auch so gut wie möglich zu erklären, aber da ich nicht genau wusste, wo er mich absetzen müsste und auch kein Schild am Straßenrand einen Hinweis lieferte, verpasste ich die Stelle und fuhr zunächst mit zurück nach Mut. Da es nur eine Strecke von ca. 15km war und die Fahrt nur ein Pfund (ca. 14 ct) kostete, machte ich mich nach einer Verschnaufpause in Mut, gleich nochmal auf den Weg mit einem Minibus. Lustigerweise erwischte ich wieder genau den gleichen Minibus, mit dem ich das letzte Mal hinzu gefahren war. Das verwunderte den Fahrer. Da ich bei der Rückfahrt die Strecke genau beobachtet hatte, war ich nun sicher, an welcher Stelle er mich absetzen müsste und machte es ihm klar, als wir heran fuhren. Von dort war es nur noch ein längerer Fußmarsch über eine Düne bis zur Quelle.
Diese übertraf meine Erwartungen. Mitten in einer Landschaft auf Wüste, Feldern und einem See, hatten dort zwei Deutsche ein kleines Restaurant an der Quelle errichtet. Ich interessierte mich jedoch nur fürs baden. Sofort stieg ich in diesen natürlichen Whirlpool. Vom Rand aus geht es ein paar Meter lang hüfttief in Richtung Mitte, bis ich plötzlich im Sand versank und durch einen starken Wasserstrom samt einiger Gasblasen nach oben gespült wurde. Viele viele Male wiederholte ich dieses fantastische Erlebnis im Treibsand und ließ mich durch die Gasblasen wie in einem richtigen Whirlpool treiben. Drei Stunden verbrachte ich im körperwarmen Wasser.
Mit dabei war ein französisches Paar und ihre Guides, Fahrer etc., mit denen sie auf einer zweiwöchigen Oasentour per Geländewagen sind. Sie haben sogar ein zweites Auto mit Security dabei. Dafür kostete sie der Spaß aber auch 10 mal so viel wie mich am Tag. Sehr nett unterhielt ich mich mit dem Mann auf Englisch. Seine Frau sprach nur französisch, so dass er ihr übersetzte.
Völlig verschrumpelt und mit orangen Füßen, vom eisenhaltigen Wasser, verließ ich gegen halb 5 die Quelle. Etwa zur gleichen Zeit brachen auch die Franzosen auf, weshalb sie mich mit bis zur Hauptstraße nahmen. Dort schlugen sie jedoch eine andere Richtung ein. Wenig später nahm mich ein Pickup auf der Ladefläche mit.Diese teilte ich mit 7 sehr gesprächigen Ägyptern, die mich unablässig ausfragten. Darunter auch ob ich nicht Whiskey für sie hätte. Alkohol ist nämlich in Ägypten sehr schwer zu bekommen, da Muslime keinen Trinken, Whiskey erst recht nicht.
Da der Pickup aber nicht ganz in die Stadt Mut hinein fuhr, setzten sie mich am Stadtrand ab. Eigentlich war ich schon auf einen längeren Fußmarsch eingestellt, da kam ein Traktor um die Ecke, der mich kurzerhand mitnahm. Hasan, der Fahrer, fuhr mich sogar bis vor's Hotel, da es auf seiner Strecke lag. Was für ein Erlebnis! Im Hotel erkundete ich noch etwas das WLAN und verbrachte den Abend ähnlich wie den vorherigen.
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derAaron
on May 4, 2009
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Mut
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Al Kharijah
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derAaron
on May 5, 2009
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Al Kharijah
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Dakhla 2
Mut
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Nach der langen Nacht schlief ich genüßlich aus, frühstückte vor meinem Bungalow mit einer Tasse selbstgemachtem Nescafé und einer halben Melone.
Wenig später kam ein anderer Gast vorbei, der schon von mir und dem Fahrrad gehört hatte. Maik ist deutscher Backpacker und auf einem Nahosttripp. Wir unterhielten uns ein Wenig, ich gab im Tipps für seine Besichtigungen und ließ den Tag, nein Mittag inzwischen, ruhig im Hotel angehen. Besorgte ein Paar Postkarten, Marken und so einige andere Dinge.
Gegen 2 brach ich auf das Museum zu erkunden, welches ich auf einer Karte vermerkt fand. Leider war niemand dort. Der Hotelbesitzer, der neben an ein Hotel betreibt, sagte das Museum würde um 5 öffnen. Unterdessen schaute ich mir die Altstadt von Mut an, die sich in einem ähnlichen Zustand wie die von Qalamun befand.
Nach 5 machte ich mich auf den Weg zum Museum, erfuhr aber schon auf dem Weg, dass es definitiv nicht geöffnet hätte. Islam, der mir dies mitteilte rief daraufhin Mr. Ibrahim, den Museumsleiter, an um zu erfragen, wann er vom Feld zurück sei: Gegen 8.
Inzwischen trudelte Maik von seiner Tour wieder ein und kam um 8 mit ins Museum. Dort waren viele Dinge des täglichen Gebrauchs für das traditionelle leben in der Oase ausgestellt. Dies fokussiert sich vor allem auf Landwirtschaft. Alles war sehr hübsch hergerichtet.
Danach wartete ich mit Maik in einem Café auf den Bus, mit dem er in der Nacht nach Assyut fuhr. Anschließend spielte ich noch ne Runde Domino mit einem Lehrer, der mich ganz schön alt aussehen ließ.
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derAaron
on May 5, 2009
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Tag 8
Al Kharijah
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Der Tag begann schon mal super: Gerade als ich aufsatteln wollte, stellte ich einen Platten am Vorderrad fest. Also musste ich schnell noch den Schlauch wechseln und, was daran am meisten nervt, aufpumpen. Doch es war wirklich an der Zeit mal wieder weiter zu fahren, denn inzwischen erkannten mich die Leute auf der Straße und riefen mich ,,Haroun!``. Da ich hier oft nach meinem Namen gefragt werde, sage ich immer die arabische Variante statt ,,Aaron`` da diese leichter verständlich ist.
Danach ging's, begleitet von einem Lüftchen aus 10 Uhr Richtung, durch einige weitere Dörfer der Oase und an Feldern entlang wieder in die Wüste. Glücklicherweise änderte der Straßenverlauf die Windrichtung in Rückenwind, da dieser bereits eine ordentliche Briese geworden war.
Die Landschaft in der Wüste war einmalig! Wie große Maulwurfshügel ragten aus der Geröllebene, spitze Felsen empor. Dazwischen hindurch schlängelte sich meine Straße.
Irgendwann später unterwegs stellte ich fest, dass ich mir zwar die Beine mit Sonnencreme bestrichen hatte, diese aber nicht verrieben hatte, so dass die Oberschenkel schon ganz schön rot waren. Zum Glück verbarg sich wenig später die Sonne für den Rest des Tages hinter Wolken.
Ungewöhnlich früh erreichte ich die 100km Marke, an der ich eigentlich die 190km Strecke nach Kharga unterbrechen wollte um zu übernachten. Da ich aber noch den ganzen Nachmittag zum Radeln Zeit hatte, fuhr ich noch etwas weiter. Zwar nicht mit Rücken- sondern mit Seitenwind, aber so verkürzt sich die Strecke für morgen. Die restliche Zeit kann ich ja mir die Sehenswürdigkeiten anschauen.
Als ich schon nach einem geeigneten Platz für mein Nachtlager Ausschau hielt, wurde plötzlich die Straße zur Baustelle und der Belag zu Schotter. Wäre das nicht schon genug gewesen, tauchte auch noch ein Polizeiauto hinter mir auf und bat mir an mich mitzunehmen. Die ganze Schotterstrecke lang wichen sie mir nicht von der Seite. So war es natürlich unmöglich irgendwo ein ruhiges Plätzchen zu beziehen. Das wäre der Polizei viel zu unsicher. Die wollten ja schon 100km vor Kharga am Checkpoint wissen, welches Hotel ich nehme.
Zum Glück ließen sie mich am Ende der Baustelle wieder allein. Daraufhin fand ich einen guten Platz hinter einem Hügel an der Straße. Direkt hinter dem Zelt geht ein Bahngleis vorbei, dass zu einer Mine führt. Es sieht aber unbenutzt aus.
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derAaron
on May 6, 2009
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Tag 9
Al Kharijah
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Den Hund hörte ich zwar auch in der Nacht noch einmal heulen, doch entdeckt hat er mich zum Glück nicht. Gut für uns beide! Ich hatte sogar einen Fantastischen 10,5 Stunden Schlaf nach dem harten Tag.
Beim frühstücken verputzte ich den letzten Rest Marmelade auf einem meiner zwei Brötchen. Das andere war leider angeschimmelt. Inzwischen waren auch die anderen Vorräte, also Nudeln und Konserven so sehr aufgebraucht, dass das Fahrrad zur Schieflage neigte. Deshalb musste ich erstmal ein paar Dinge auf die andere Seite packen, damit es wieder gerade steht.
Der Wind kam wie erwartet von vorn. Die letzten 35km nach Kharga waren deshalb sehr anstrengend. Die Landschaft war bis auf ein Kurriosum sehr öd und langweilig: Geröll und Hochspannungsleitungen soweit das Auge schauen konnte. An einer Stelle jedoch war die Straße komplett unter einer zig Meter hohen Sanddüne begraben, so dass man eine Unleitung gebaut hatte, die inzwischen auch schon vom Sand begraben war. So dass ich auf der Umleitung von der Umleitung den riesigen Sandberg umfuhr. An manchen Stellen schauten sogar noch die reste von Telegraphenmasten aus dem Sand. Ein skurriles Bild!
Ungefähr auf der Hälfte der Strecke überholte mich ein Hamburger Motorradllerpärchen und hielt auf einen Schwatz. Sie hatten ihr Bike nach Alexandria verschiffen lassen und sind nun unterwegs nach Hause. Da ihnen bereits ´zumm zweiten Mal dass Zelt abhanden gekommen war, bot ich ihnen meins an. Sie hätten es jedoch erst in Luxor haben können. Zu diesem Zeitpunkt war ich mir nämlich noch nicht sicher, ob ich von Baris mit dem Fahrrad oder dem Bus nach Luxor fahre. Im letzteren Fall hätte ich es nochmal gebraucht. Das passte aber leider nicht in ihren Reiseplan.
Nachdem ich auch die letzten Kilometer vor Kharga den Wind bezwungen hatte, war ich mir aber sicher, solche weitere 200km bis nach Luxor nicht mit dem Fahrrad fahren zu wollen. Also werde ich in Baris am Südzipfel der Oase die Tour beenden und den Bus nehmen. Es gäbe auf der Strecke eh nicht viel zu sehen versicherten mir alle Reisenden, die diesen Weg entlang kamen.
Kurz vor Kharga fielen mir ein paar Palmenholzstöcke auf die am Wegesrand lagen. Ich hilt sie für geeignet Hunde zu bekämpfen und sägte mir einen zurecht. Nur einen Kilometer später hatte dieser auch schon Premiere. Kurz vorm Polizeicheckpoint kläfften auch schon 10 fiese Köter nach mir. Ich hielt meinen Knüppel kampfbereit hoch über mich, was die Hunde offenbar beeindruckte, so dass sie es beim Kläffen beließen.
In Kharga erfragte ich bei verschiedenen Polizisten den Weg zum El Waha Hotel und bekam Wegbeschreibungen mit engegengesetzten Richtungen. Erst bei der Post fand ich jemanden, der mir wirklich helfen konnte, indem er mich mit seinem Moped dorthin lotste.
Im Hotel machte ich mich kurz frisch und bereit den Hibis-Tempel zu erkunden. An der Rezeption sagte man mir, dass ich mit einem Taxi für \pounds E0,5 dorthin kommen würde. Ein Taxi zu finden war in der, zur Mittagszeit ausgestorbenen, Stadt nicht schwer. Ich hatte fast den Eindruck, dass hier nur Taxen verkehrten. Der erste Fahrer druckste beim Preis ein wenig rum. Erst als wir fuhren, wollte der \pounds E 5 von mir. Das entsprach natürlich gar nicht meinen Vorstellungen. Also ließ ich ihn halten und stieg gleich wieder aus. Danach fragte ich das nächste Taxi, das bernächste und auch das überübernächste Taxi nach dem Preis. Da dies, wie auch die anderen alle, \pounds E 5 verlangten, fuhr ich halt mit. Sicher meinte der Mann von der Rezeption mit ,,Taxi`` die Minibusse.
Am Ibis-Tempel angekommen, erklärte man mir am Eingang, dass der Tempel wegen Bauarbeiten geschlossen sei. Ich drufte lediglich aus der Ferne ein Bild machen und fuhr mit dem gleichen Taxi wieder zurück. Frustriert widmete ich mich erstmal bei Tee und Shisha meinem Reiseführer.
Zum Mittagessen besuchte ich ein sehr sauberes Restaurant. Beim Erfragen des Preises verwechselte ich jedoch tallatin mit tallata. Und nahm an das Essen würde nur \pounds E 3 kosten. ein nicht unüblicher Preis. Als jedoch die ganzen Speisen aufgetischt wurden, wurde mir langsam klar, dass es auf jeden Fall mehr als \pounds E 3 kosten würde. So bezahlte blieb mir am Ende nichts weiter übrig als den ausgemachten Preis zu zahlen, obwohl er ungefähr 3 Mal so hoch war wie für einen Ägypter.
Abends waren die Straßen wieder viel belebter und viel mehr Geschäfte geöffnet. Schon wenige Meter nach dem ich das Hotel verlassen hatte, bemerkte ich dass mich jemand verfolgt. Dieser stellte sich auch kurz später vor: Rattan von der Polizei war in Zivil beauftragt mein Leib und Leben, im ach so gefährlichen Kharga, zu schützen. Doch da ich mich heute schon genug geärgert hatte, versuchte ich nicht ihn abzuschütteln sondern spielte mit ihm einige Runden Domino. Er war gut! Später kam noch ein Freund vorbei, gegen den ich im Domino auch mal eine Chance hatte. Wir verstanden uns gut.
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derAaron
on May 7, 2009
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Tag 10
Baris
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Sehr langsam und ruhig ließ ich den letzten Tag angehen. Denn dank Wetterbericht war ich des Rückenwindes gewiss. Erst halb 10 startete ich mit einem Schub, den man sich nicht als Gegenwind wünschen würde. Nicht mal als Seitenwind! Der Himmel war wieder bedeckt und die Luft schmeckte wieder nach Sand. Es war ein ähnlicher Sturm, wie an dem Tag, an dem ich mit dem LKW mitgefahren war.
Mit unglaublichen 30 bis 40km/h fegte ich über den Großteil der Strecke. Die Kilometerschilder nach Baris, die alle 5 Kilometer aufgestellt sind, zählten in einem unglaublich schnellen Takt nach unten. Ein echter Countdown. Ich hatte fast das Gefühl in dem Sand mit zu schweben, der in Bodennähe wie Wasser über die Straße floss. Nur als ich anhielt spürte ich, wie unangenehm dieser Wind auch sein kann. Vor allem wenn der Sand wie hunderte kleine Nadelstiche auf meine Waden einhagelte.
Dort wo die Straße nach Luxor abgeht, wurde ich wieder von den Polizisten am Checkpoint angehalten und, zum letzten Mal auf dem Rad, nach Nationalität, Ziel und Hotel befragt. Wie immer nannte ich als Hotel ,,Oasis Hotel``, doch die Poizisten wussten, dass es kein solches in Baris gibt. Also ließ ich mir ein anderes vorschlagen. Meine Telefonnummer wollten sie auch, aber ich hab ja kein Handy ;).
Kurz später tauchte am, vom Sand dunstigen Horizont wieder Grün auf und ich war endlich da! Gleich am Ortseingang befand sich ein Hotel das ich nach dem Preis befragte. Da ich aber gern etwas näher am Zentrum ,,wohne`` vertröstete ich den Inhaber und fuhr noch weiter. Allerdings stellte sich die, in meiner Karte fett eingetragene, Zielstadt als kleines verlassenes Wüstennest heraus. In dem es keinen Grund gab noch länger zu bleiben. Fast alle Geschäfte hatten wegen des Freitags geschossen und ein weiteres Hotel fand ich auch nicht.
So beschloss ich erstmal bei einem Tee meine Weiterfahrt, ohne Fahrrad, nach Luxor zu planen. Dabei erfuhr ich, dass ich höchstens für \Eur{30} bis \Eur{50} mit einem Taxi dorthin kommen könnte. Busse gibt es nicht direkt.
Die günstigere Alternative sei mit einem Minibus nach Kharga zu fahren und von dort einen Bus nach Luxor zu nehmen. Das dauert eben nur länger und da ich mehr Zeit als Geld habe, entschied ich mich für diese Variante.
Eine Stunde später kam auch der besagte Minibus und wir luden mein Fahrrad und Gepäck aufs Dach. Kurz vor der Abfahrt, als ich schon im Wagen saß, kam ein Junge ans Fenster und bettelte nach einem Stift. Asl der Bus losfuhr und ich ihm bereits zu verstehen gegeben hatte, dass er von mir nichts bekommt, griff er nach meiner Armbanduhr, konnte aber nichts ausrichten.
Daraufhin gings gegen den Wind zurück nach Kharga. Dort erguhr ich allerdings, dass ich wiederum nur mit einem Taxi direkt nach Luxor käme, weshalb ich mich dann für Plan C entschied: Den Bus nach Asyut nehmen, was viel weiter Nilabwärts liegt, und von dort mit Zug oder Bus nach Luxor. Das ist alles noch viel preiswerter als 330km Taxi fahren. Zeitlich ist es auch kein Problem, da ich ohnehin erst morgen nach Luxor aufbrechen wollte. Doch zunächst werde ich noch eine Nacht in Kharga im gleichen Hotel wie gestern verbringen.
Der Mann an der Rezeption wunderte sich zwar sehr mich wiederzusehen und mir kommt es auch total komisch vor, wieder hier zu sein, aber es ist die beste Lösung um nicht irgendwann im Dunkeln in Luxor zu stehen.
Ich nahm wieder das gleiche Zimmer und stellte fest, dass das Wasser, wie bereits am Morgen, immer noch nicht ging. Der Mülleimer war nicht geleert und das Klo nicht gespült. War ja kein Wasser da. Nur das Bett war gemacht. Das Hotel ist also nicht wirklich empfehlenswert.
Doch nun musste ich ja mal wieder duschen. Also sagte ich an der Rezeption wegen des Wassers bescheid, woraufhin der Mann aufs Dach kletterte und versuchte etwas zu bewirken. Half aber nichts. Die Lösung des Problem war schließlich, dass ich ein Zimmer in der dritten, statt vierten Etage bezog.
In meinem Reiseführer stand zwar, dass es nicht besonders sauber sei und dass nur die oberste Etage Ausländern angeboten würde, aber nun wusste ich auch warum das so war: Das Zimmer war einfach noch einen Tick dreckiger. Da lagen noch Zigarettenkippen auf dem Boden und im Abfluss des Bades noch ein benutztes Kondom. WÜRG! Zum Glück bin ich hier nur zum Übernachten. Außerdem ist es mit \pounds E 25 (ca. \Eur{3,50}) dafür wenigstens billig.
Damit morgen alles klappt, wollte ich mir schon mal das Busticket am Busbahnhof besorgen. Auf dem Weg irrte ich wieder mal, verschiedenen Wegbescheibungen folgend, kilometerweit durch die Stadt. Erst ein Dattelverkäufer konnte mir wirklich helfen, indem er kurzer Hand seinen offenen Laden unbehelligt ließ und mich auf seinem Moped zum Busbahnhof fuhr. Ohne Helm versteht sich. Man kann hier manchmal richtige Überaschungen erleben!
Als das Ticket gekauft war, gings zum Barbier um endlich die Wolle am Kinn loszuwerden, die seit Beginn der Reise die Tage zählte. Fachmännisch wurde mein Kinn glatt wie ein Babypopo und die Ohren und Augenbrauen mit Zwirn bezupft. Nur der typisch ägyptische Oberlippenbart blieb zum Spaß. Damit fällt man hier gar nicht auf! den Abend verbrachte ich wieder bei Shisha und Domino. Diesmal hab ich sogar ganz wacker geschlagen. Es ist ein echtes Strategiespiel!
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derAaron
on May 8, 2009
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Baris
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Am falschen Ende gespart
Luxor
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Im Hotel sortierte ich mein Gepäck so um, dass ich alle Wertsachen in meinem Ruckssack habe und Einzelteil wie Helm und Lenkertasche einen Platz in einer der anderen Taschen fanden. Das war wichtig für die Busfahrt, da ich ja weit entfernt von meinen Taschen sitzen würde.
Halb 11 verabschiedete ich mich im Hotel vom Rezeptionisten und dem Polizisten, der meinetwegen schon die ganze Nacht da herum saß.
Auch an der Bushaltestelle tauchte wenig später ein Polizist auf, der auf mich acht gab. Wie nervig. Auch auf der Busfahrt musste der Fahrer an jedem Checkpoint sagen, dass er einen ,,Allmani`` an Bord hat.
In Asyut erkundigte ich mich nach einem Bus nach Luxor: ,,ma fisch`` (,,gibts nicht``), nur Minibus Nach einstündiger Warterei am Schalter im Bahnhof, eine ähnliche Antwort: ,,voll, erst morgen wieder`` Daraufhin fragte ich nochmal im Busbahnhof nach den Minibussen, doch die fuhren ganz woanders ab. Ein Polizist schrieb mir arabisch die Haltstelle auf einen Zettel mit dem ich mich Stück für Stück dem Abfahrplatz näherte.
Dort angekommen war ich sofort der Mittelpunkt lautstarker Preisverhandlungen. Die Stadionsprecherstimmen der Fahrer schmerzten meine Ohren so sehr, dass ich die öfter anhielt sich zu beruhigen. Nach langem hin und her nahm ich ein geteiltes Taxi nach Nag Hammadi, von wo aus ich einen Bus nach Luxor bekommen könnte. Leider mussten wir noch eine ganze Weile warten, bis genügend Leute mit im Taxi saßen. Unterdessen kam noch eine alte Frau ans Fenster und bettelte dermaßen penetrant (inklusiv antatschen auch im Gesicht), dass ich ihr schon aus Prinzip nichts geben konnte. Irgendwann fuhr der Peugeot 206, der sicherlich älter als ich ist, endlich los.
Erst jetzt stellte ich fest, dass es ein Fehler war, sich ´mit vorn hinzusetzen, denn so wurde ich direkter Zeuge unserer Achterbahnfahrt über die Landstraßen. Statt zu bremsen wird eher gehupt und solange rechts und links noch 5cm Platz sind ist auch das Überholen mit Gegenverkehr kein Problem. Ach ja, angeschnallt wurde sich auf dem Fahrer oder Beifahrersitz nur, wenn wir mal durch eine Polizeikontrolle kamen. aber auch dann hätte der Gurt nichts genützt, denn der Gurtstraffer funktionierte ebensowenig wie Tacho, Uhr, Kilometerzähler, Fensterheber etc.. Das halb geöffnete Fenster neben mir verrutschte irgendwann so, dass für quer im Rahmen hing. Von da an rührte ich es nicht mehr an.
Nach halber Strecke fing das Auto an zu stocken, so dass wir richtig durchgeschüttelt wurden. Anscheinend gab's ein Problem mit der Schaltung. Daraufhin hielten wir kurz, der Fahrer schaute sich mal den Motor an und es ging weiter.
In Nag Hammadi wurde ich am Minibusbahnhof von sehr eloquenten Fahrern und Mittelsmännern überfallen, die sich fast darum stritten, wo ich mitfahren sollte. Allerdings ging's nur nach Qena, nicht nach Luxor, wie man mir in Asyut versichert hatte. Also hätte ich auch gleich in Asut ein Auto nach Qena nehmen können.
Wie immer handelte ich den Preis aus bevor meine Taschen aufgeladen wurden, doch als ich im Bus saß stellte sich heraus, dass der Feilscher gar nicht der Fahrer war und der Fahrer wollte das doppelte haben. Als wir noch heftig um den Preis feilschten, machte sich sein Kompanjon bereits daran, das Gepäck wieder abzuladen, also gab ich nach. Was für ein Stress! Mir sind bestimmt einige graue Haare gewachsen.
Auf der Fahrt nach Qena ging die Sonne unter und bot so einen herrlichen Blick auf die warm bestrahlten Korn und Zuckerrohrfelder am Straßenrand. Doch mit Einsetzen der Dunkelheit verdreifachte sich auch der Gurselfaktor der Fahrt, denn Ägyper schalten beim fahren dauerhaft, wenn überhaupt, nur das Standlicht an. Oft auch gar keins. Nur wenn ein Auto entgegen kommt, wird mal aufgeblendet um sich bemerkbar zu machen. Dass diese Taktik aber nicht ganz auf geht, wenn beide kein Licht anhaben oder mal ein unbeleuchteter Eselkarren am Rand fährt hat wohl noch niemand bedacht. Und wenn man sich mit Lichthupe bemerkbar macht, dann meist auch noch gleich mit Fernlicht, so dass die an die Dunkelheit gewöhnten Augen dermaßen geblendet werden, dass man eine Sekunde lang gar nichts mehr sieht. -- Und ich dachte Fahrradfahren wäre hier ein Abenteuer!
Am Minibusbahnhf in Qena ging es etwas ruhiger zu, so dass ich relativ schnell einen Minibus nach Luxor fand. Der Preis war zwar Wucher, aber das war mir inzwischen egal. Ich hatte das Feilschen und das beim-Auto-fahren-ums-Leben-fürchten so satt, dass ich einfach nur nach Luxor wollte. Egal zu welchem Preis!
Auch auf dem letzten Stück passierten wir viele Polizeicheckpoints doch nie lenkte sich die Aufmerksamkeit der Polizisten irgendwie auf mich. Das war schon seit Asyut so. -- Merkwürdig, war es nicht gerade die Strecke auf der 2007 die Polizei so einen Stress gemacht hatte, dass ich mich nur im Konvoi oder mit Eskorte bewegen durfte. Und jetzt wollte sie nicht mal meine Nationalität, wie die Polizisten in der Wüste, wissen.
Am Ortseingang Luxors hielt der Bus, ich belud wiederum mein Rad und radelte das letzte Stück zu einem Hotel das mir Uwe, der Motorradfahrer, empfohlen hatte. Was für ein Tag. 12 Stunden Bus-, Taxi- und Minibusfahrt für insgesamt \pounds E 81. Das nächste Mal würde ich definitiv das Taxi durch die Wüste nehmen, auch wenn es drei Mal so viel kostet. Da hab ich eindeutig mal am falschen Ende gespart!
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derAaron
on May 9, 2009
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Bummeln in Luxor
Luxor
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Der Tag begann mit dem Hotelfrühstück, das sogar richtig gut ist. Mit Cornflakes, Milch und einem Eierkuchen.
Als erstes ließ ich mir einen internationalen Studentenausweis anfertigen. Der ist teuer als alle 3 Übernachtungen in meinem Hotel zusammen, halbiert aber die Eintrittspreise für die Museen und Ausgrabungsstätten.
Danach versuchte ich im Bahnhof ein Ticket für den Zug nach Kairo zu kaufen. Das ist aber erst am Reisetag möglich. Also muss ich früh um 8 da stehen, da der Zug halb 10 fährt. Hoffentlich bekomme ich auch eins. Ansonsten werde ich mit dem Bus fahren, der aber erst abends abfährt und mitten in der Nacht wollte ich nicht wieder in Kairo ankommen. Vielleicht finde ich ja noch einen Bus, der auch Tagsüber fährt.
Zum Auftakt meiner touristischen Unternehmungen schaute ich mir eine Moschee an, die halb in den Luxortempel hineingebaut ist. Schon auf dem Weg dorthin lief und rief mir ein Typ hinterher, ich dürfte da nicht rein. Als er mich eingeholt hatte machte er jedoch eine kleine Führung mit mir. An deren Ende schnappte er sich einen der Bauarbeiter in Galabia, die dort zu Gange waren und sagte, das sei der Imam und ich solle ihm was für die Waisenkinder geben. Naja, \pounds E 2 hab ich locker gemacht, doch die Waisenkinder werden nie etwas davon sehen.
Bei meinem Bummel an der Nilpromenade und über verschiedene Märkte wurde ich ständig von Leuten angequatscht, die mir alles mögliche von Haschisch bis Fellukatrip verkaufen wollten. Außerdem interessierten sie sich ständig für meine Nationalität, wo ich hin gehe, was ich suche. Nach einer Weile hatte ich dann meine Standardantworten: Ich komme aus dem Sudan. Ich gehe gerade aus oder bin auf dem Weg in den Himmel. Und wenn einer besonders Aufdringlich wird mit einem Angebot, für das ich mich überhaupt nicht interessiere, versuche ich ihm genauso energisch eine Zitrone zu verkaufen. Zum Touristenpreis versteht sich. Was für ein Spaß!
Den neuen Studentenausweis probierte ich gleich mal im Mumifikationsmuseeum aus. Alles OK. Das Büro, wo ich den bekommen habe, sah auch recht offiziell aus. Außerdem haben sie sich auch meinen Schülerausweis von der Berufsschule kopiert.
Am späten Nachmittag gesellte ich mich beim Ruf des Imams zu den Betenden in die Kirche und beobachtete neugierig ihren Gottesdienst. Im Anschluss wurde ich auch von einigen angesprochen, die dachten, ich würde eine Kirche suchen und sie beschrieben mir den Weg.
Abends irrte ich durch mein Viertel um irgendwo Shisha und Tee zum Normalpreis zu bekommen, aber in einigen Bars wollte man vom 2,5 fachen dessen nicht abrücken. Also suchte ich weiter bis ich fündig wurde. Nur Domino gab's leider nicht.
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derAaron
on May 10, 2009
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